Das Erstarken der Rechtsparteien bei der jüngsten Nationalratswahl sei lediglich ein Protest der Wähler gegen die Regierungsparteien, sagte Kardinal Christoph Schönborn heute bei seinem Zusammentreffen mit Ali Bardakoglu, dem Chef der staatlichen türkischen Religionsbehörde („Diyanet“). Keinesfalls seien die Österreicher Rassisten.
Schönborn und Bardakoglu diskutierten auch über die Ursachen der weltweiten Finanzkrise. Während der Leiter des türkischen Religionsamtes eher profane Gründe für die Krise anführte, sagte Kardinal Schönborn, man könne die Finanzkrise durchaus als Strafe Gottes betrachten.
Christoph Schönborn, der von Bardakoglu eingeladen wurde, ist der höchste katholische Würdenträger, der die Türkei seit der Reise von Papst Benedikt XVI im Jahr 2006 besucht. Die Europäische Union hat von der Türkei mit Nachdruck ein Ende der Benachteiligung nichtmuslimischer Religionen gefordert – auch die katholische Kirche wird in der Türkei rechtlich nicht anerkannt.
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