Nazi-Drama-Dreh

Erste Klappe für Tarantino-Film mit Pitt gefallen

Adabei
09.10.2008 15:23
SS-Militärfahrzeuge rasen über einen Feldweg, im Dunst ist ein Bauernhaus zu erkennen. Ansonsten wimmelt es von Sicherheitsleuten, überall sind Absperrungen gespannt: Vor dem Bergpanorama der Sächsischen Schweiz ist am Donnerstag die erste Klappe für das Weltkriegsdrama "Inglorious Bastards" des amerikanischen Kult-Regisseurs Quentin Tarantino gefallen. Berichten zufolge allerdings noch ohne Superstar Brad Pitt, der wird dem Vernehmen nach erst in der kommenden Woche im Studio Babelsberg vor der Kamera stehen. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe jüdischer US-Soldaten, die im besetzten Frankreich auf ein Himmelfahrtskommando gegen die Nazis geschickt werden.

Von offizieller Seite war am Donnerstag zu den Dreharbeiten nichts zu erfahren. Die ausführende Produktionsfirma Studio Babelsberg lehnte jede Stellungnahme zu einem entsprechenden Bericht der "Potsdamer Neuesten Nachrichten" zum Drehstart ab. Auch Andreas Eggert, parteiloser Bürgermeister vom sächsischen Bad Schandau, wo die Filmcrew in einem Hotel abgestiegen ist, betont: "Wir respektieren die gewünschte Anonymität und Diskretion." Er spricht von einem spannenden Ereignis für die Region. Und: "Es war nur eine Frage der Zeit, bis Hollywood erkennt, wie attraktiv die Sächsische Schweiz ist."

Alle zum Stillschweigen verpflichtet
Der 52-Jährige hofft, dass seine Stadt trotz der abgeschirmten Dreharbeiten eine bleibende Erinnerung an die Dreharbeiten bekommt. Zumindest habe er das Goldene Buch der Stadt im Hotel abgegeben, damit sich vielleicht sogar Tarantino ("Pulp Fiction") höchstpersönlich einträgt. Auch in dem Fünf-Sterne-Hotel "Elbresidenz", wo der Regisseur und die Schauspieler nächtigen, sind alle Mitarbeiter zum Schweigen verdonnert. "Wir sind zum Stillhalten verpflichtet", betont eine Angestellte. Selbst Eggert, der nach eigener Ansicht einen guten Draht zur Hotelführung hat, weiß nicht, wer wie lange in dem Kurort weilt.

Tarantino schon länger da
Am ersten Drehtag stand nach dpa-Informationen zumindest der Schauspieler Christoph Waltz vor der Kamera, der den fiese Nazi-Oberst Hans Landa spielt. Nach Schätzungen sollen neben den Schauspielern etwa 200 weitere Crew-Mitglieder in die Sächsische Schweiz gekommen sein. Eggert weiß, dass die Produktionsfirma beim Kulissenbau mit regionalen Unternehmen zusammengearbeitet habe. So entstand im nahen Sebnitz für die Dreharbeiten ein Bauernhof, auf den Neugierige am Donnerstag nur von weitem einen Blick werfen konnten. Für den Film sollen neben Pitt unter anderem auch die deutschen Schauspieler Diane Kruger (sie spielt eine deutsche Filmschauspielerin), Til Schweiger (er gibt ein Mitglied der jüdischen US-Soldatengruppe, die von Pitt angeführt wird), Daniel Brühl und Christian Berkel auftreten.

Mega-Stars wohnen am Wannsee
Berkel, der einen Franzosen spielt, hatte unlängst Tarantino als eine der ungewöhnlichsten Personen bezeichnet, die er je getroffen habe. Der Kult-Regisseur stecke voller Geschichten und Ideen. Tarantino weilt schon seit längerem in der Region Berlin-Brandenburg, um den Dreh vorzubereiten. Für den größten Wirbel sorgte aber einmal mehr Mega-Star Brad Pitt. Er hat mit seiner Familie ein Villenanwesen am Wannsee bezogen, samt Bodyguards und Kindermädchen. Auch dort wird Geheimhaltung groß geschrieben.

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(Bild: kmm)



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