Keine Panik

Nachfrage nach Sparbüchern boomt!

Steiermark
09.10.2008 11:46
Wie wirkt sich die internationale Finanzkrise auf die steirischen Geldinstitute aus, kommt der gute alte Sparstrumpf wieder? Die "Steirerkrone" hat sich in den Banken umgehört. Von einer Hysterie ist zum Glück nirgendwo etwas zu merken - das "Büchl" boomt wie nie. Aber wie geht's dir dabei? Beunruhigt dich die Finanzkrise? Zur Abstimmung geht's in der Infobox!
Markus Simmerstatter gibt für die Raiffeisen-Landesbank Entwarnung - die Sparer seien zwar an der aktuellen Finanzsituation interessiert, von einer Kundenflucht könne aber keine Rede sein: "Einen Abfluss von Kapital gibt's bei uns zum Glück nicht, das heißt, es wurden bislang keine Sparbücher aufgelöst." Im Gegenteil: "Das Büchl boomt wie nie zuvor. Und das mit gutem Grund: Denn es ist zu hundert Prozent sicher."

"Angekündigte Staatsgarantie beruhigt"
Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Graz-Bruck, Gerhard Reiner, hat am Dienstagvormittag einen Rundruf bei den einzelnen Filialen gestartet. Mit dem Ergebnis, dass von Hysterie keine Rede sein kann: "Die Ankündigung einer Staatsgarantie hat zur Beruhigung beigetragen."

Heimo Penker, Generaldirektor der BKS-Bank für Kärnten und Steiermark, verhehlt nicht, "dass auch unsere Anleger und die Banken unter den Wertverlusten an den Börsen leiden". Nach einer "wirtschaftlichen Abkühlung, die mindestens ein Jahr dauern wird, wird sich die Konjunktur aber wieder erholen", ist der BKS-Chef optimistisch.

"Verstärkte Nachfrage bei BAWAG-Sparbüchern"
Eine verstärkte Nachfrage nach Sparbüchern registriert man übrigens auch bei der BAWAG. Sprecherin Georgia Schütz: "Wir verzeichnen jetzt sogar mehr Einlagen, weil wir den Kunden die Verunsicherung nehmen können. Insgesamt reagieren sie Gott sei Dank äußerst besonnen..."

Interview mit Barbara Kunzfeld-Muhr (Steiermärkische)
Barbara Kunzfeld-Muhr ist Konzernsprecherin der "Steiermärkischen Sparkasse", mit einer Bilanz von 13,2 Milliarden größte Bank im Süden Österreichs.

Sind die Menschen verunsichert oder hysterisch?
"Natürlich machen sich die Leute entsprechend Sorgen, sie kommen auch zu uns, aber in den Beratungsgesprächen können wir meistens aufklären. Und dass es aktuell Unruhe gibt, ist wohl mehr als verständlich."

Wie funktioniert Aufklärung in einer solchen, unglaublichen Krise?
"Schauen Sie, wir erklären unseren Kunden zuerst einmal, dass es uns schon seit 200 Jahren gibt. Und keine Sparkasse ist jemals in Konkurs gegangen. Das Geschäftsmodell der Sparkassen ist lange belächelt worden, jetzt ist es ein sicherer Hafen."

Sparbücher werden also nicht aufgelöst?
"Bis dato in den seltensten Fällen. Vielmehr bemerken wir als 'Steiermärkische', dass es sogar einen Zustrom von anderen Banken gibt, wo sich die Menschen offensichtlich nicht mehr so sicher fühlen ..."

Und wie schaut's konkret in Ihrem Institut bei Fonds oder Aktien aus?
"Risikobereite Anleger bleiben nach wie vor bei ihren Wertpapieren und verkaufen nicht, ganz mutige nutzten die mittlerweile historisch niedrigen Kurse sogar zum Einstieg. Aber das sind im Moment wirklich nur ganz, ganz wenige."

von Gerhard Felbinger und Gerald Schwaiger, "Steirerkrone"

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