Dildos und Gleitgel

Nebenbuhlerin Sexartikel geschickt: Freispruch

Österreich
03.10.2008 13:56
Weil sie ständig Sexartikel zugeschickt bekam, hat eine 53-jährige Wienerin Anzeige wegen Stalkings erstattet. Im Verdacht hatte die Frau die 42-jährige Geliebte ihres Mannes. Diese gab nun vor Gericht zu, "zwei oder drei" Pakete gesendet zu haben - und wurde freigesprochen. "Ich finde das zwar ein bisschen kindisch, aber strafbar ist das noch nicht", so das Fazit der Richterin.

Die Angeklagte besitzt ein Lokal in Wien, in dem sie irgendwann auch den Mann des Opfers kennenlernte. Vor rund zwei Jahren entwickelte sich eine Beziehung, die im heurigen Sommer endete. Am 12. Oktober 2007 schickte die 42-Jährige das erste Mal ein Paket an die Ehefrau - Inhalt: Vibratoren, Batterien, Süßigkeiten. Im Februar folgten wieder ein Vibrator und eine männliche Puppe. "Das kann schon sein", gab die Angeklagte am Freitag im Wiener Straflandesgericht an. "Was ich gemacht hab, hab ich gemacht."

Angeklagte sieht sich selbst als Opfer
Doch die 42-Jährige will nicht nur Täterin sein: "Die Pakete hab ich selbst an meiner Geschäftstür gefunden." Immer wieder seien solche Dinge an ihrer Türe gehangen, einmal sogar hundert Kondompackungen. Im Verdacht hatte die Angeklagte wiederum die Frau ihres Geliebten: "Ich hab's nur retourgeschickt." - "Sie wissen nicht einmal, ob das von ihr kommt", meinte Richterin Irene Mann. "Von wem soll's denn sonst sein?" Warum sie nicht einmal gefragt habe? "Ich hab mit derer Frau nix zum Reden", so die Antwort.

Zuerst Anrufe und Briefe ...
Angefangen habe alles mit unbekannten Anrufen, berichtete das Opfer. Eine männliche Stimme habe ins Handy gelacht, weshalb sie zuerst auch an einen Mann gedacht habe. Dann folgten Briefe, schilderte sie und breitete verschiedene Kuverts vor der Richterin aus: Im ersten befand sich ein 20 Euro-Schein. Nach Rücksprache mit dem Ehemann sei dabei die Geliebte in Verdacht geraten.

... dann Vibrator und Gleitgel
Schließlich folgten die Pakete. Auch am 6. März soll die Angeklagte das Opfer mit einem Vibrator und Gleitgel beglückt haben, bestritt dies aber. Auch von den Briefen wollte sie zuerst nichts wissen- dann aber doch: "Ja, die 20 Euro hab ich geschickt. Daran hab ich gar nicht mehr gedacht." Mehr aber nicht. Doch die Adressenaufkleber von Paketen und Briefen sahen sich täuschend ähnlich - warum, konnte die Frau der Richterin nicht erklären.

Mit Sexshop-Sackerl vor Gericht
Der Ehemann, bzw. Geliebte, hatte übrigens nicht viel zum Ganzen zu sagen. "Ich bin nicht hier, um zu urteilen", meinte er und verschwand sofort wieder in einer Verhandlungspause. Die Richterin sprach die 42-Jährige - die vermutlich zufällig mit dem Plastiksack eines Sexshops vor Gericht erschienen war - schließlich frei. "Aber interessant wäre schon, wer die Briefe geschickt hat." Diese würden nämlich schon unter Stalking fallen.

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