Bei den vergangenen "herbst"-Eröffnungen wurden die künstlerischen Interventionen oft vom gesellschaftlichen Ereignis überrollt. Diesmal griff man mit dem "Volksbad Wagner-Biro-Straße" von Christof Steinbrener und Rainer Dempf zur Gegenstrategie, erklärte das gesellschaftliche Ereignis zur Kunst und ließ das Publikum auf durchaus perfide Art Stellung beziehen.
Veronica Kaup-Hasler hat zuvor in ihrer Eröffnungsrede die ungewohnte Situation, in der das Publikum sich wiederfinden würde, angekündigt: "Jeder einzelne von uns muss sich fragen, wie er sich verhält. Sind wir wagemutig, verbünden wir uns, kapitulieren wir?" Es galt Rituale zu finden, die helfen, Gemeinschaften zu bilden und so mit dem Unglück umzugehen. Die Intendantin wehrte sich gegen den Vorwurf negativ zu "Uns geht es nicht um den verzagten, deprimierten Blick auf die Welt, sondern darum, wie wir aktiv sein können."
Mehr als 100 Veranstaltungen bis 26 Oktober
Der "steirische herbst" dauert heuer bis 26. Oktober und präsentiert mehr als 100 Veranstaltungen. "Wir sind stolz, dass es gelungen ist, fast ausschließlich neue Arbeiten zu zeigen", betonte Kaup-Hasler und verwies auch auf das damit verbunden Risiko. "Aber wir müssen darauf bestehen, diese Tradition zu wahren: Kunst zu ermöglichen, nicht nur vorzuführen."
von Michaela Reichart, "Steirerkrone"
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