Briefwahl-Stimmen

FPÖ-Mandat wandert zur ÖVP

Österreich
01.10.2008 18:13
Die am Dienstag in einer Zwischenauswertung ausgezählten Briefwahl-Stimmen haben die Verschiebung eines Mandats bewirkt: Die FPÖ muss von ihren am Wahlsonntag ausgewiesenen 35 Mandaten eines an die ÖVP abgeben, die nunmehr auf 51 kommt. Die Grünen haben zwar durch die Brief-Wahlkarten die Zehn-Prozent-Marke genommen, den erhofften Mandatszuwachs haben sie aber nicht erreicht.

Die neue Briefwahl bewirkt ähnliche Veränderungen, wie sie von den früher schon eingesetzten Wahlkarten bekannt sind: ÖVP und Grüne legen gegenüber dem Ergebnis vom Wahlsonntag um einige Zehntelprozentpunkte zu, SPÖ, FPÖ und BZÖ verlieren etwas.

So kommt die SPÖ nach der Zwischenauswertung auf 29,4 Prozent (Sonntag: 29,7), die ÖVP auf 26,0 (25,6), die Grünen auf 10,1 (9,8), die FPÖ auf 17,7 (18,0) und das BZÖ auf 10,8 (11,0). Der momentane Mandatsstand lautet demnach: 58 Sitze für die SPÖ, 51 für die ÖVP, 34 für die FPÖ, 21 für das BZÖ und 19 für die Grünen.

Wahlbeteiligung angestiegen
Mit der Zwischenauszählung der rund 325.000 bis Dienstag bei den Bezirkswahlbehörden eingelangten Briefwahl-Stimmen ist die Wahlbeteiligung der Nationalratswahl wesentlich angestiegen: 76,6 Prozent beträgt sie jetzt, am Wahlsonntag wurden nur 71,5 Prozent ausgewiesen.

ÖVP gewinnt bei Briefwählern
Geht es nach Briefwählern, deren Stimmen bisher ausgezählt wurden, hätte die ÖVP die Wahl gewonnen und die Grünen wären immer noch Dritte vor der FPÖ. Denn die 319.613 Briefwähler, die gültige Stimmen abgaben, wählten zu 31,3 Prozent die ÖVP, 25,7 Prozent die SPÖ, 14,5 Prozent die Grünen, 12,9 Prozent FPÖ und 7,8 Prozent das BZÖ. Auch das LIF schneidet bei ihnen wesentlich besser ab als am Wahlsonntag - nämlich mit 3,6 Prozent, wobei dies am Gesamtergebnis des LIF von 2,0 Prozent nichts änderte.

Grüne in Vorarlberg jetzt Zweite
In den Bundesländern haben die bisher ausgezählten Briefwahl-Stimmen eine Umreihung bewirkt: In Vorarlberg liegen die Grünen jetzt vor der FPÖ am zweiten Platz. Die Grünen konnten gegenüber dem Ergebnis vom Wahlsonntag um 0,4 Prozentpunkte zulegen, während die FPÖ im gleichen Ausmaß verlor - so dass die beiden Parteien quasi die Stimmenanteile getauscht haben und die Grünen jetzt mit 16,7 Prozent vor der FPÖ mit 16,3 Prozent liegen.

In Niederösterreich und Vorarlberg waren die Briefwähler bisher am fleißigsten: Dort konnten jeweils schon mehr als 63 Prozent der ausgestellten Wahlkarten in der Zwischenauswertung ausgezählt werden. Bisher den geringsten Briefwahl-Rücklauf gab es in Wien: 43 Prozent der insgesamt 145.789 ausgestellten Wahlkarten wurden dort erst an die Bezirkswahlbehörden retourniert. In Salzburg waren es rund 60 Prozent, in Kärnten 59, in Oberösterreich und der Steiermark rund 57 Prozent und im Burgenland 52.

Endgültiges Ergebnis am Montag
Ausständig sind noch geschätzte 20 Prozent der 586.759 ausgegebenen Wahlkarten, das sind mehr als 120.000 - wobei freilich auch nicht alle Wahlkarten tatsächlich zur Stimmabgabe genützt werden. Ein Teil davon wurde schon am Wahlsonntag in fremden Wahlkreisen abgegeben, ein Teil per Briefwahl.

Beide gemeinsam werden am Montag, 6. Oktober, Nachmittag ausgezählt - denn erst bis Montag um 14.00 Uhr müssen die Briefwahl-Stimmen bei den Bezirksbehörde eingelangt sein. Montag in den späten Nachtstunden wird man dann endgültig wissen, welchen Veränderungen die Wahlkarten bewirkt haben.

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