Das Wahlergebnis

SPÖ, ÖVP verlieren – Erdrutschsieg für FPÖ, BZÖ

Politik
29.09.2008 17:36
SPÖ: 29,7 Prozent ++ ÖVP: 25,6 Prozent ++ Grüne: 9,8 Prozent ++ FPÖ: 18,0 Prozent ++ BZÖ: 11,0 Prozent ++ LIF: 1,9 ++ Liste FRITZ: 1,8. Die Nationalratswahl 2008 hat am Sonntag eine Neuverteilung der Kräfte in der politischen Landschaft Österreichs gebracht, die beiden Großparteien wurden abgestraft. Trotz Verlusten bleibt die SPÖ aber klare Nummer eins. Schlimmer erwischt es die ÖVP, die fast neun Prozent im Vergleich zu 2006 verliert. Einen Erdrutschsieg feiern hingegen FPÖ und BZÖ, die Grünen sind vom dritten auf den fünften Platz zurückgefallen. Für LIF und Dinkhauser geht sich der Einzug ins Parlament nicht aus. Die vorläufige Wahlbeteiligung ohne Wahlkarten liegt bei 71,5 Prozent gegenüber 78,5 Prozent von 2006.

Das vorläufige Endergebnis (ohne Wahlkarten) im Vergleich zum Ergebnis der Nationalratswahl 2006:

SPÖ:29,71 Prozent (-5,63 / 2006: 35,34)
ÖVP:25,61 Prozent (-8,72 / 2006: 34,33)
Grüne:9,79 Prozent (-1,26 / 2006: 11,05)
FPÖ:18,01 Prozent (+6,97 / 2006: 11,04)
BZÖ: 10,98 Prozent (+6,87 / 2006: 4,11)
LIF:1,91 Prozent (2006: --)
FRITZ: 1,77 Prozent (2006: --)
Sonstige: 2,2 Prozent

Die Mandatsverteilung (insgesamt 183 Mandate) im Nationalrat:

SPÖ: 58 (-10)
ÖVP: 50 (-16)
Grüne: 19 (-2)
FPÖ: 35 (+14)
BZÖ: 21 (+14)

Die vorläufigen Endergebnisse aus allen Bundesländern, den Bezirken und den Gemeinden findest du in der Infobox!

Weitere Zahlen zum Ergebnis
Es wurden bei 6.332.921 wahlberechtigten Österreichern 4.526.483 Stimmen abgegeben, davon waren 4.430.150 Stimmen bzw. 97,87 Prozent der abgegebenen Stimmen gültig. Daraus resultiert eine Wahlbeteiligung von 71,48 Prozent (2006: 78,48 Prozent). Darin eingerechnet sind aber noch nicht die Wahlkarten, von denen heuer 586.759 Stück (insgesamt 9,27 Prozent der Wahlberechtigten wollten demnach mit Wahlkarte abstimmen) beantragt wurden. Ob die Wahlbeteiligung von 2006 erreicht wurde, wird sich bei der Zwischenauswertung am Dienstag und der endgültigen Auszählung der Briefwahl-Stimmen am Montag, 6. Oktober, zeigen. Dann steht das amtliche Endergebnis fest.

Minus bei SPÖ, zweistellige Verluste für ÖVP
Die SPÖ verliert in so gut wie allen Bundesländern an Stimmen, auch in traditionellen SPÖ-Hochburgen wie Wien. Dennoch bleibt sie Nummer eins und klar vor der Volkspartei. Bei der ÖVP haben sich hingegen sogar in Hochburgen wie Tirol zweistellige Verluste eingestellt. Wohlgemerkt: Bei beiden Großparteien ist es das historisch bisher schlechteste Wahlergebnis. Personelle Konsequenzen wurden von beiden Parteien in ersten Reaktionen kategorisch ausgeschlossen.

Erdrutschsieg für Blau und Orange
Massive Zugewinne verzeichnet das rechte Lager, das nach der Hochrechnung als "Wahlsieger" gilt. FPÖ und BZÖ können ihre Ergebnisse in so gut wie allen Bundesländern dramatisch verbessern. Die Orangen verzeichnen dabei Sprünge um das bis zu Fünffache vom Ergebnis 2006, wo man mit 4,11 Prozent nur knapp den Einzug ins Parlament schaffte.

Grüne ruschten von Platz drei auf fünf ab
Schwer getroffen zeigt das vorläufige Endergebnis die Grünen. Von ihrem positiven Ergebnis 2006, mit dem sie drittstärkste Kraft im Parlament wurden, rutschten sie – von FPÖ und BZÖ überholt - auf den fünften Platz ab. Damit bleiben sie nicht nur weit hinter ihrem Ziel ("15 Prozent") sondern verlieren auch den Platz im Nationalratspräsidium. Die favorisierten Kleinparteien LIF und Dinkhauser haben den Einzug ins Parlament nicht geschafft.

Reaktionen der Parteien auf das Ergebnis findest du in der Infobox!

Die möglichen Koalitionsvarianten
An Zweier-Koalitionen ist weiterhin eine Regierung aus SPÖ und ÖVP möglich. SPÖ und FPÖ erreichen laut vorläufigem Endergebnis zusammen 93 Mandate, somit ginge sich auch Rot-Blau aus. Ansonsten bleiben nur Dreier-Koalitionen unter Hinzunahme einer Rechtspartei. Da die Grünen das dezidiert ausschließen, sind sie wohl aus dem Rennen um die Regierungsbildung. Möglich wären somit noch Koalitionen zwischen ÖVP, FPÖ und BZÖ sowie zwischen SPÖ, FPÖ und BZÖ, wobei SPÖ-Spitzenkandidat Werner Faymann eine Zusammenarbeit mit Blau und Orange bis zuletzt klar abgelehnt hat. Die ÖVP zeigte sich in ersten Reaktionen aufgeschlossener.

Die Abstimmung, welche Koalition du bevorzugen würdest, plus eine ausführliche Analyse der Koalitionsvarianten gibt's in der Infobox!

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