Sie retten Leben, wenn andere schlafen, stehen bis zum Hals im Hochwasser, befreien Familien aus brennenden Häusern und kennen keine Ruhezeiten. Ihr Lohn: anderen Menschen geholfen zu haben und die dankbaren Blicke der Überlebenden. Und trotzdem, auf die 331.000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr scheint man oft und gerne zu vergessen. "Wir haben das Gefühl, im Stich gelassen zu werden", ärgert sich Buchta. Ein Gefühl, das er mit harten Fakten unterstreichen kann.
Absurde Sparmaßnahmen: Die Feuerwehrmänner fahren mit Einsatzfahrzeugen zu Unfall-, Tat- und Brandorten, die mehr als 25 Jahre auf dem Buckel haben. "Für viele unserer Lastwagen gibt es seit langer Zeit keine Ersatzteile mehr", erklärt Buchta. Das Geld, das von der "Feuerschutzsteuer" oder aus dem Katastrophenfonds kommt, reiche hinten und vorne nicht aus. In einer kleinen Gemeinde in Krems in Niederösterreich müssten die Freiwilligen die Gelder von Spenden und Feuerwehrfesten von 28 Jahren zusammenkratzen, um sich endlich ein neues Fahrzeug leisten zu können.
Keine Gesunden-Untersuchungen: Die vielen Besuche bei den Internisten müssen die Florianijünger aus der eigenen Tasche zahlen. Auch die notwendigen Impfungen, wie gegen Hepatitis, werden entweder privat gekauft - oder man hat eben Pech gehabt. Buchta: "Das ist keine Lösung, da unsere Männer, etwa beim Hochwasser, ohne zu zögern sofort in das vielleicht verunreinigte Wasser laufen."
Chefs ohne Verständnis: Das Freiwilligen-Leben besteht nicht aus Löschen und Retten. Es gibt Übungen, Vereinstätigkeiten, die Jugend muss betreut werden, und die meisten Mitglieder haben neben ihrem "Hobby" einen Haupt-Broterwerb. Jedes Jahr wird der Betrieb gewählt, der am "freundlichsten" zu den Feuerwehrleuten ist, aber es gibt auch das Gegenteil. Verwarnungen, Mobbing, Chefs ohne Verständnis.
Wie auch immer die neue Regierung aussehen wird, die Forderung der Freiwilligen: "Die Rahmenbedingungen endlich verbessern!"
Von Michael Pommer, Kronen Zeitung
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