Filmlegende ist tot

Paul Newman im Alter von 83 Jahren gestorben

Ausland
28.09.2008 17:27
US-Schauspieler Paul Newman ist am Freitag im Alter von 83 Jahren einem Krebsleiden erlegen, wie seine Sprecherin Marni Tomljanovic am Samstag erklärte. Der frühere Kettenraucher litt Medienberichten zufolge seit langem an Lungenkrebs. Newman galt als einer der größten und vielseitigsten Schauspieler Hollywoods, er wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet.

Für seine Rolle in dem Kultfilm "Die Farbe des Geldes" erhielt er 1987 den Oscar als bester Hauptdarsteller, 1985 wurde ihm ein Oscar für sein Lebenswerk verliehen. Herausragend war auch sein soziales Engagement: Mit der von ihm gegründeten Spaghetti- und Salatsoßenfirma "Newman's Own" und der Stiftung "Newman's Own Foundation" spendete er mehr als 200 Millionen Dollar für gute Zwecke - oft für krebskranke Kinder.

Schon seit Monaten hatte es Gerüchte um den schlechten Gesundheitszustand des Stars gegeben. Sein langjähriger Geschäftspartner A.E. Hotchner sagte im Juni, Newman kämpfe seit 18 Monaten gegen den Krebs. Der Schauspieler selbst ließ erklären, ihm gehe es gut.

Nach 50 Jahren: "Jetzt reicht es"
Bereits vor einem Jahr hatte sich der Superstar nach fünf Jahrzehnten im Filmgeschäft von der Leinwand verabschiedet. "Ich habe es 50 Jahre lang gemacht. Jetzt reicht es", erklärte er damals. Im Mai sagte er eine noch geplante Theaterproduktion in seinem Heimatort Westport im US-Bundesstaat Connecticut aus gesundheitlichen Gründen ab.

"Er wird jedem von uns fehlen"
"Er wird mir fehlen, er wird jedem von uns fehlen, es gibt keinen anderen wie ihn", sagte die Schauspielerin Meryl Streep. "Er hatte ein Leben, auf das er stolz sein kann - seine Familie, seine wohltätige Arbeit." Sein ganzes Leben lang habe Newman Millionen von Dollar für wohltätige Zwecke ausgegeben. Julia Roberts, die in einem seiner Sozialprojekte mitgearbeitet hat, nannte Newman ihren Helden. "Paul Newman war der ultimative coole Typ. Männer wollten wir er sein, und Frauen beteten ihn an. Er war eine amerikanische Ikone, ein brillanter Schauspieler, ein Renaissance-Mann und ein großzügiger, aber bescheidener Philanthrop", sagte Arnold Schwarzenegger.

"Ich habe einen echten Freund verloren. Er hat mein Leben - und dieses Land - durch sein Dasein besser gemacht", sagte Robert Redford, der 1969 erstmals mit Newman für die Westernkomödie "Butch Cassidy und Sundance Kid" vor der Kamera stand. 1973 drehten sie dann die beliebte Gaunerkomödie "Der Clou".

Schauspiellegende kämpfte für Frieden und Bürgerrechte
Mit Oscar-Ppreisträgerin Joanne Woodward war der Hobbyrennfahrer und langjährige Kettenraucher seit 1958 verheiratet. Im Jänner feierten die beiden noch Goldene Hochzeit. Aus der Verbindung stammen drei Töchter. Aus erster Ehe hatte der Schauspieler ebenfalls drei Kinder, der Sohn starb 1978 an einer Überdosis Drogen und Alkohol. Eine von Newman gegründete Stiftung kämpft seither gegen Drogenmissbrauch unter Jugendlichen. Daneben setzte sich der Superstar für Frieden und Bürgerrechte ein. "Du kannst nicht aufhören, ein Staatsbürger zu sein, bloß weil du einen Ausweis der Schauspielergewerkschaft hast", sagte er einmal.

Paul Newmans Werdegang und seine größten Erfolge
Newman wurde am 26. Jänner 1925 in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio als Sohn eines erfolgreichen jüdischen Sportartikelhändlers und seiner katholischen Frau geboren. Er studierte zunächst an der Theaterschule der Yale Universität, aber schon kurze Zeit später zog es ihn nach New York an das berühmte Actors Studio von Lee Strasberg, wo die Meisterregisseure Elia Kazan und Martin Ritt zu seinen Lehrern gehörten.

Bekannt machte ihn 1953 die Broadway-Produktion "Picnic". Seine Rolle als orientierungsloser Student brachte ihm einen Vertrag in Hollywood ein - auch wenn sein Debüt in dem religiösen Kostümschinken "Der silberne Kelch" 1954 ein Flop wurde. Die erste Oscar-Nominierung folgte schon bald darauf: In der Tennessee-Williams-Verfilmung "Die Katze auf dem heißen Blechdach" glänzte der Newcomer 1958 als rebellischer Sohn an der Seite von Elizabeth Taylor.

Es folgten weitere Erfolge wie "Haie der Großstadt" (1961), "Der Wildeste unter Tausend" (1963), "Der Unbeugsame" (1967) und "The Verdict" (1982). Insgesamt siebenmal war der Schauspieler für den Oscar nominiert, ehe er die begehrte Trophäe 1987 für die Rolle des altgewordenenen Billard-Hais Eddie Felson in Martin Scorseses "Die Farbe des Geldes" entgegennehmen konnte. Ein Jahr zuvor hatte die Oscar-Akademie ihn für sein Lebenswerk geehrt. 1994 erhielt er einen weiteren Sonder-Oscar für sein sozialpolitisches Engagement.

Newman hat alles gespielt: Ganoven und Polizisten, Draufgänger und Schlitzohren, leidenschaftliche Liebhaber und pflichtbewusste Ehemänner - immer war das Team von seiner Professionalität und Kollegialität begeistert. Zuletzt war er 2002 in dem Verbrecherdrama "Road to Perdition" auf der Leinwand zu sehen. Daneben führte er auch selbst Regie, erstmals 1968 in dem einfühlsamen Frauenporträt "Die Liebe eines Sommers", in der seine zweite Ehefrau Joanne Woodward die Hauptrolle übernahm. Zu den bekanntesten seiner mehr als fünfzig Filme gehören außerdem noch "Der Clou", "Der zerrissene Vorhang", "Flammendes Inferno", "Nobody's Fool" sowie "Zwei Banditen".

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