Erfolgreiche Mission

“Shenzhou VII” sicher in der Mongolei gelandet

Wissenschaft
28.09.2008 17:41
Großer Erfolg für Chinas Raumfahrt: Bevor das Raumschiff "Shenzhou VII" nach seiner dreitägigen Mission am Sonntag mit drei Astronauten an Bord sicher in der Mongolei landete, hatte einer der Taikonauten am Vortag einen knapp 15-minütigen Außeneinsatz im All absolviert. Der 41-jährige Zhai Zhigang verließ das Raumschiff und schwenkte dabei in weltweit übertragenen TV-Bildern symbolträchtig die chinesische Flagge. Chinas Staatschef Hu Jintao sprach von einem "Durchbruch" für das ehrgeizige Raumfahrtprogramm seines Landes. China feierte die geglückte Mission als weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Großmacht.

"Ich grüße die Chinesen und die Menschen in der Welt", hatte Zhai bei seinem Außeneinsatz im All rund 343 Kilometer weit von der Erde entfernt gesagt. Zhai, der mit zwei Seilen gesichert war, testete einen neuen, 120 Kilogramm schweren und drei Millionen Euro teuren Raumanzug. Außerdem barg er eine Probe einer chemischen Substanz, die am Raumschiff befestigt worden war. Der Weltraumspaziergang fiel rund fünf Minuten kürzer als geplant aus.

Falscher Feueralarm im All
Ein Feueralarm, der währenddessen ausgelöst wurde und bei der Live-Übertragung zu hören war, stellte sich als Fehler eines Sensors heraus. Zhai sagte anschließend, alles sei reibungslos verlaufen. Auch die wissenschaftlichen Experimente verliefen nach Plan. "Es ist ein nettes Gefühl, sich im All zu bewegen. Der Raumanzug ist sehr bequem", sagte Zhai. Er sei stolz auf sein Land.

Staatschef Hu, der die Mission im Raumfahrtzentrum in Peking verfolgte, dankte den Astronauten für ihren Einsatz. "Ihr Aufenthalt im Weltall war ein großer Erfolg", sagte Staatschef Hu in einem vom Fernsehen übertragenen Gespräch mit den Raumfahrern. "Das Vaterland und das Volk sind Ihnen dankbar." Chinesische Internetportale waren voll des Lobes. "Mit einer chinesischen Flagge im Kosmos ist der Weltraum jetzt ein Teil des chinesischen Mutterlandes", hieß es in einem Kommentar.

Große Feier erst in zehn Tagen
Die drei Astronauten müssen nach der Landung jetzt noch zehn Tage warten, bis sie in einer offiziellen Feier geehrt werden. Bis dahin bleiben sie für medizinische Untersuchungen unter Quarantäne, wie die staatliche Presse berichtete. Alle drei seien wohlauf.

Die Expedition der "Shenzhou VII" ist die dritte bemannte Weltraummission der chinesischen Raumfahrt. China hatte 2003 sein erstes bemanntes Raumschiff ins All geschickt. Das Land ist nach den USA und der Sowjetunion nun der dritte Staat, der im Alleingang einen Weltraumspaziergang absolvierte.

Nächste Raumschiff-Generation in "Massenproduktion"
Die Mission der "Shenzhou VII" erfolgte wenige Tage vor dem 50. Jahrestag der Gründung der US-Raumfahrtbehörde NASA am 1. Oktober und wurde von Beobachtern als eindrucksvolles Symbol des Großmachtanspruchs des asiatischen Landes eingestuft. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die nächste Generation chinesischer Raumschiffe solle in "Massenproduktion" hergestellt werden. Bis 2010 sollen noch zwei unbemannte Raumschiffe aus China starten sowie ein weiteres bemanntes mit drei Astronauten.

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