Bittere Zeiten

Milchbauern auf dem Abstellgleis

Steiermark
25.09.2008 10:38
Sie machen sich wieder Sorgen, die preisgequälten 7.000 steirischen Milchbauern. Nach der Tiroler Landtagswahl im Juni sei dort der Milchpreis sofort gesenkt worden, sagen sie. Und zwar rückwirkend auf einen Monat. Jetzt fürchten sie, dass ihre nicht gerade rosige Zeit nach der Bundeswahl noch düsterer werden könnte.

Erinnern wir uns an den "Milch-Aufstand" im Sommer. Da traten mehr als 1.000 steirische Bauern in den Streik, weil sie mehr für ihr "Weißes Gold" wollten. Außer Versprechungen von allen Seiten hat sich nichts getan. Schlimmer noch: "Die Molkereien stehen mit dem Rücken zur Wand!", sagt der Knittelfelder Fritz Gruber, der eine Doppelfunktion bekleidet: Milchbauer und Obmann der Obersteirischen Molkerei.

Milch immer weniger wert
In anderen Worten: Die Verarbeiter können den momentanen Preis, der an die Lieferanten gezahlt wird - 40,86 Cent pro Liter - bald nicht mehr halten. Die Lage verschlechtert sich. "Wir haben gehofft, dass sich im Herbst alles zum Positiven ändern könnte", sagt Gruber, "aber das Gegenteil ist eingetroffen: Die Milch ist auf dem Weltmarkt weniger wert geworden, und die Abnehmer zahlen immer weniger für den Liter.

Hoffen auf Prämien
"Das fällt natürlich den Erzeugern auf den Rücken. "Mit den Wahlen wird's aber nichts zu tun haben", versichert der OM-Obmann, "im Gegenteil: Wir brauchen Hilfe von der Politik." Und da gibt's ein paar Lichter am Horizont. Vom Land erhofft man sich eine so genannte "Weideprämie" und von der EU die "Milchviehprämie".

Existenzängste der Bauern steigen
Dabei kriegen unsere Bauern den vierthöchsten Milchpreis in der EU. Und heuer um 4,57 Cent mehr pro Liter als im September 2007. Kein Trost. "Die steigenden Erzeugungskosten, verursacht durch hohe Energiepreise, machen das mehr als wett", sagt Gruber. Der Preis wird weiter sinken - und die Existenzängste der Bauern steigen ...

von Werner Kopacka, "Steirerkrone"

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