Die Wahl-Wienerin Soeder freute sich über ein "perfektes Rennen". Sie hatte sich die Kräfte optimal eingeteilt. "Auf den ersten sechs ansteigenden Kilometern habe ich mich etwas zurückgehalten, so hatte ich auf dem letzten Abschnitt noch genug Kraft. Dass es am Schluss weh tut, ist normal, es war ein sehr hartes Rennen", erklärte die Olympia-Siebente. Sie hatte rund fünf Kilometer vor dem Ziel die zwei Minuten früher gestartete Ellen van Dijk (NED) eingeholt, aus dem Begleitauto heftig angefeuert von Coach Jiri Miksik. Das war eine zusätzliche Motivation.
"Entschädigung für Olympia"
Sechs Wochen zuvor, im olympischen Zeitfahren, hatte Soeder ihre Stärke nicht wie erhofft auszuspielen vermocht. Da sei sie noch etwas müde vom Straßenrennen drei Tage zuvor gewesen, in dem sie Rang vier belegt hatte. "Diese Silbermedaille ist eine kleine Entschädigung dafür", erklärte die gebürtige Deutsche. Nach diesem neuerlichen Schritt nach oben auf dem Podest wird ihr die Entscheidung über die Fortsetzung der Karriere wohl noch schwerer fallen als zuvor. "Wir werden sehen", meinte die Ärztin, die nach der Saison in Ruhe über ihre sportliche und berufliche Zukunft nachdenken will.
Überraschender Sieg Nebens
Die 33-jährige Neben fuhr auch für Soeder etwas überraschend den Sieg ein. Das Leichtgewicht hatte zuletzt die Ardeche-Rundfahrt in Frankreich gewonnen und ist eine Bergspezialistin. "Dass sie gewinnt, hätte ich nicht gedacht, ich habe nicht geglaubt, dass sie das auf dem flacheren Streckenteil durchhält", erklärte Soeder, die aber dem Sieg trotz des geringen Rückstands nicht nachtrauerte. Ihre Freude über Silber war riesengroß.
Amber Neben, die Nachfolgerin ihrer diesmal nur fünftplatzierten Landesfrau, der Olympiasiegerin Kristin Armstrong, hatte ab der ersten Zwischenzeit geführt und ihre Zeit hielt den Angriffen der nach ihr gestarteten Mitfavoritinnen stand. "Mir fehlen die Worte, das ist ein fantastisches Gefühl", erklärte die Vierte von Stuttgart 2007 und Fünfte von Madrid 2005. Arndt sicherte sich nach zweimal Silber (2003/04) und einmal Bronze (1997) schon ihre vierte Medaille im Zeitfahren.
Soeders größte Erfolge:
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