Dieses Kühlsystem funktioniert durch unter Druck stehende Gase und benötigt keine beweglichen Teile und daher auch keine Wartung. Wissenschaftler unter der Leitung von Malcolm McCulloch, Elektroingenieur an der Universität Oxford, haben diese Erfindung nun nachgebaut, berichtet der "Guardian".
Weiterentwicklung von Einsteins Erfindung
Einsteins ursprüngliche Erfindung war nicht sehr effizient und wurde daher auch bald durch die heutzutage übliche Freon-Kühlung ersetzt. McCulloch und sein Team arbeiten nun daran, diesen Nachteil zu beheben und die Effizienz zu vervierfachen. Sie planen, das ursprünglich verwendete Butan- und Ammoniakgas durch besser geeignete Gase zu ersetzen. Die Energiezufuhr soll durch Solarenergie gedeckt werden, da für das Kühlsystem lediglich eine Wärmepumpe benötigt wird.
Kochendes Wasser sorgt für Kühlung
Die Grundidee von Einsteins Erfindung ist, dass die Siedetemperatur von Wasser durch die Schaffung von Unterdruck zum Absinken gebracht wird. Durch die somit frühere Verdunstung sinkt die Temperatur solange, bis sich der Dampfdruck der Kühlflüssigkeit mit dem Umgebungsdruck im Gleichgewicht befindet. Das Wasser im Kühlsystem wird durch die Gase zum Kochen gebracht, entzieht dabei seiner Umgebung Energie und kühlt dadurch.
Noch heißt es warten
Bislang steckt die Weiterentwicklung des Einstein-Kühlschranks noch in ihrer Anfangsphase. Bis er auf den Markt kommt, wird es noch einige Zeit dauern, meinen die Forscher. Wenn es einmal so weit ist, wird ihr energieeffizienter Kühlschrank wohl vor allem in sehr abgelegenen ländlichen Gebieten zum Einsatz kommen, wo es kaum Möglichkeiten zur Wartung gibt.
Greenpeace positiv eingestellt
Großer Bedarf an umweltfreundlichen und energiesparenden Kühlsystemen besteht auch in Entwicklungsländern. "Wenn man Entwicklungsländer betrachtet, merkt man schnell, dass sie bald mehr Kühlsysteme benötigen werden als jetzt, wenn sie unseren Lebensstil anstreben", meint Doug Parr, leitender Wissenschaftler bei Greenpeace in Großbritannien. (pte)
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