ÖVP-Wahlkämpferin

Merkel: “Möchte Molterer als Bundeskanzler”

Österreich
20.09.2008 19:04
Prominente Unterstützung für den Nationalratswahlkampf hat sich die ÖVP am Samstag zu einem Wirtschaftsgipfel nach Linz geholt: "Ich möchte, dass Willi Molterer Bundeskanzler Österreichs wird und mit mir zusammen Europa gestaltet", so die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum "simplen Grund" für ihren Kurzbesuch. Die nach Parteiangaben rund 2.000 Besucher im Design Center wurden in den Reden auf die soziale Marktwirtschaft und ein vereintes Europa eingeschworen.

Mit einigen Minuten Verspätung traf Merkel kurz vor 11.00 Uhr ein, Molterer empfing sie mit Busserl auf die Wangen. Unter tosendem Applaus und Standing Ovations wurde sie im Saal willkommen geheißen.

In seinen Grußworten machte Oberösterreichs ÖVP-Landesparteichef Landeshauptmann Josef Pühringer auf Merkels Sieg bei den deutschen Bundestagswahlen vor drei Jahren aufmerksam und erklärte in Molterers Richtung: "Unser aller Einsatz ist dir gerade in den entscheidenden kommenden acht Tagen sicher." Der ÖVP-Kanzlerkandidat betonte, dass die EU "starke Menschen" wie Merkel benötige und dieses "vereinte Europa" zu wertvoll sei, um es den "Populisten von links und rechts" zu opfern. "Europa ist die Grundlage für unseren Wohlstand." Die größte Sorge der Menschen gelte nicht der Teuerung, sondern ihren Arbeitsplätzen, erklärte Molterer. Die soziale Gerechtigkeit in Österreich brauche ein "festes wirtschaftliches Fundament".

Kohlelieferant für soziale Wärme
"Eine starke Wirtschaft ist der Kohlelieferant für soziale Wärme", betonte auch Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl. Die EU sei ein Wirtschafts-, und Friedensprojekt, in Deutschland habe man einen starken Partner. Mit dem Nachbarland sei Österreich nicht nur aus Vernunfts-, sondern auch aus Emotionsgründen verbunden so Leitl, der an den Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhanges erinnerte. Merkel nannte er die "Powerfrau Europas" und Molterer den "künftigen Bundeskanzler". "Ich erkläre damit die Nationalratswahl für entschieden - per Akklamation", sagte Leitl augenzwinkernd.

Marktwirtschaft braucht eine internationale Dimension
"Soziale Marktwirtschaft braucht eine internationale Dimension", stellte die deutsche Kanzlerin fest, die in der Österreichischen Volkspartei einen "zuverlässigen Partner der Menschen" sieht, was in wirtschaftlich turbulenten Zeiten besonders zähle. "Die ÖVP kann wirtschaftliche Vernunft und sozialen Zusammenhalt gemeinsam gestalten", betonte sie. Die Österreicher dürften aber nicht nur freundliche Gedanken an die Volkspartei verwenden, sondern müssten am 28. September auch den Zettel für sie einwerfen, so Merkel. Molterer dankte es ihr mit einem rot-weiß-roten Blumenstrauß, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) mit den Worten: "Wir wissen, was wir an dir haben."

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