Für Darabos gilt die Unschuldsvermutung, doch hat er die bloße Veröffentlichung des Berichts heuer schon über Monate verschleppt, als sein Ressort mit der Abgabe einer Stellungnahme jede Frist überschritt. Kogler erklärte, Auskunftspersonen hätten ein Recht, einmal zu fehlen, ein zweites Mal aber nicht. Er werde aber dafür sorgen, dass es im Ausschuss "sowohl den Bericht als auch Darabos gibt". Kogler: "Notfalls hole ich ihn mir auch mit der Polizei".
Als Lösung schlug der Grüne Abgeordnete vor, der Präsidialkonferenz Vorschläge zu machen, welche Rechnungshof-Berichte noch einmal dem Ausschuss vorgelegt werden sollen - und zwar nach der Wahl. Der Eurofighter-Bericht werde auf jeden Fall darunter sein, dann könne das "gleich wieder behandelt werden". Er habe bereits mit RH-Präsident Josef Moser diskutiert und dessen Zustimmung erhalten, dass er wichtige Berichte dem Nationalrat vorlegen werde. Es brauche niemand glauben, "dass das verschutt geht".
ÖVP: "Darabos flüchtet vor Verantwortung"
Die Kosovo-Reise Darabos' sorgte jedenfalls für heftigen Unmut bei ÖVP, FPÖ und BZÖ. Während ÖVP-Wehrsprecher Hermann Gahr befand, Darabos flüchte damit "einmal mehr vor seiner parlamentarischen Verantwortung", will die FPÖ die Umstände der Kosovo-Reise aufgeklärt wissen. Für das BZÖ missachtet Darabos "zum wiederholten Mal das höchste Kontrollgremium der Republik". Und der Zweite Nationalratspräsident Michael Spindelegger (V) sprach von einer Brüskierung des Parlaments. Dass nun die Sitzung abgesagt wird, nahmen ÖVP und FPÖ unter Protest zur Kenntnis.
Ministerium: Reise schon seit langem geplant
Von "künstlicher Aufregung" sprach SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter; es sei schließlich gar kein Rechnungshofausschuss mit dem Thema Eurofighter zwischen den Fraktionen fixiert worden, verwies er auf die nicht zustande gekommene Einigung zwischen den Fraktionen. Auch aus dem Büro des Verteidigungsministers hieß es, man könne die Aufregung nicht nachvollziehen. Darabos lasse sich von niemandem vorschreiben, wann er seine Soldaten besucht. Darüber hinaus sei diese Reise schon seit langem geplant gewesen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.