"Lange Zeit dachten wir, dass die Dinosaurier etwas Spezielles hatten, das sie erfolgreicher als andere werden ließ. Doch das stimmt nicht", ist Brusatte von der Columbia Universität überzeugt. Denn am Anfang ihres Weges teilten sich die Dinos ihren Lebensraum mit den so genannten Crocodylotarsi - eine Gruppe von Reptilien, von denen nur noch die Krokodile übrig geblieben sind.
Einer aktuellen Studie zufolge sollen sich Dinosaurier und Crocodylotarsi über 30 Millionen Jahre hinweg gleich schnell entwickelt haben - im evolutionären Wettlauf hatte keiner der beiden die Schnauze vorn. Wären die Urechsen tatsächlich mit den besseren Genen ausgestattet gewesen, hätten sie sich zumindest theoretisch schneller verändern sollen. Das war aber nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Crocodylotarsi deckten ein breiteres Spektrum an Körpergrößen und -form, Lebensweisen und Nahrungspräferenzen ab. Also die beste Voraussetzung, um selbst die dominante Tiergruppe zu werden.
Krokodil-Vorfahrern hatten eigentlich die Nase vorn
"Hätte man vor 210 Millionen Jahren darauf wetten können, wer einmal die Welt beherrschen wird, so hätte man vernünftigerweise auf die Crocodylotarsi gesetzt. Es gab keine Anzeichen für einen Erfolg der Dinos", sagt Brusatte.
Doch die Crocodylotarsi hatten Pech: Ein rascher und dramatischer Klimawandel löschte einen großen Teil der Crocodylotarsi aus. Die Dinosaurier wurden dagegen verschont, spalteten sich in zahlreiche neue Arten auf und beherrschten die Erde. Warum die Dinos den Klimawandel überlebten, wird wohl für ewig ein Rätsel bleiben. Brusatte: "Keine Ahnung. Es war einfach großes Glück."
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