ÖVP schwenkt um

Molterer kündigt neue Anträge an

Politik
13.09.2008 20:12
Die ÖVP wird in der morgigen Sondersitzung des Nationalrates eigene Anträge einbringen und dabei von ihrer bisherigen Linie zum Teil abweichen. Wie Parteiobmann und Vizekanzler Wilhelm Molterer am Rande seiner Wahlkampftour im Burgenland erklärte, will die ÖVP nun die 13. Familienbeihilfe für alle Kinder. Bisher hat die Volkspartei dies nur für Kinder in Ausbildung ab dem sechsten Lebensjahr vorgeschlagen. Weiters werde die ÖVP die Verlängerung der Hacklerregelung bis 2013 mit einer Ausschleifregelung und die Erhöhung des Pflegegeldes beantragen, kündigte Molterer an.

Die 13. Familienbeihilfe für alle Kinder begründete Molterer damit, dass ihm dies Familienverbände geraten hätten. Es solle auch für die Kosten der Betreuung von Kindern unter sechs Jahren einen fairen Ausgleich geben. Auf die Frage, ob die ÖVP damit auf das Modell der SPÖ - die dies gefordert hatte - eingegangen sei, sagte Molterer, "ja, wir haben einen Schritt gemacht".

Auch bei der Hacklerregelung hat die ÖVP nun offenbar einen Schritt sowohl auf die eigene Arbeitnehmerorganisation als auch auf die SPÖ zu gemacht. Wie Molterer ankündigte, soll die abschlagsfreie Pension bei langer Versicherungsdauer für Frauen mit 55 und Männer mit 60 bis 2013 verlängert werden. Danach soll es aber keine schlagartige Verlängerung auf das Regelpensionsalter geben, sondern eine Ausschleifregelung. Damit soll das Frühpensionsalter um sechs Monate pro Jahr angehoben werden.

ÖVP-Antrag zur Erhöhung des Pflegegeldes
Schließlich wird die ÖVP auch noch einen eigenen Antrag zur Erhöhung des Pflegegeldes einbringen. Dieser Antrag wird inhaltlich identisch mit der bereits gemeinsam mit der SPÖ im Ministerrat beschlossenen Regelung sein. Diese sieht eine gestaffelte Erhöhung je nach Pflegestufe zwischen vier und sechs Prozent vor.

"Verhandeln nicht im Hinterzimmer wie die SPÖ"
Molterer geht davon aus, dass es für diese Anträge der ÖVP im Nationalrat eine "breite Mehrheit" geben werde. Er könne sich nicht vorstellen, dass irgendwer dagegen sei. Gespräche mit anderen Parteien habe er darüber allerdings nicht geführt. "Wir verhandeln nicht im Hinterzimmer wie die SPÖ", sagte Molterer, der der SPÖ vorwarf, vor allem mit der FPÖ zu verhandeln.

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