200 Tage entführt

Ramadan bringt Hoffnung für die Sahara-Geiseln

Österreich
09.09.2008 10:41
Die beiden „Sahara-Geiseln“ Andrea Kloiber (43) und Wolfgang Ebner (51) befinden sich schon 200 Tage in der Gefangenschaft der „Al Kaida im Islamischen Mahgreb“. Den Salzburgern geht es laut Peter Launsky-Tieffenthal vom österreichischen Außenministerium „den Umständen entsprechend gut“, die Verhandlungen mit den Entführern gehen „aus Sicherheitsgründen“ nur langsam voran. Lebenszeichen gibt es offenbar immer wieder. Laut Launsky-Tieffenthal gestaltet sich die Übergabe auch deswegen als schwierig, weil die Entführer „ständig in Bewegung“ seien. Hoffnung auf Gnade vonseiten der Terroristen gibt jetzt der Fastenmonat Ramadan.

„Der eigens eingerichtete Krisenstab hat ausreichend Grund zur Annahme, dass es Herrn Ebner und Frau Kloiber gut geht“, meinte der Außenministeriumssprecher am Montag. Man habe auch nach dem Telefonat Ebners mit Verwandten im Juni Lebenszeichen erhalten, allerdings nicht per Telefon, sondern „in anderer Form“. Die Verhandlungen mit den Entführern, die von dem österreichischen Spitzendiplomaten Anton Prohaska geleitet werden, gehen langsam voran.

Terroristen sind ständig in Bewegung
Der Grund dafür ist unter anderem, dass die Geiselnehmer ständig ihren Standort wechseln. Die Botschaften, die zwischen Behörden und der Al-Kaida-Gruppierung gewechselt werden, müssen von Mittelsmännern überbracht werden. Aber auch, um das Sicherheitsrisiko für die Salzburger so gering als möglich zu halten, würde man laut Launsky-Tieffenthal auf eine „behutsame Vorgangsweise“ setzen.

Hoffen auf Gnade im Ramadan
Anlässlich der Bedeutung des Beginns des Fastenmonats Ramadan als Fest der Verinnerlichung und Nächstenliebe wurde ein neuer Appell zur Freilassung der Geisel ausgesandt. „Die aktuellen Forderungen der Entführer betreffen Fragen wie Bodenschätze, Maut, Wege- und Wasserrechte sowie Sicherheitszusagen. Diese Forderungen wurden aber nicht an Österreich gestellt, sondern an die Parteien untereinander in dieser Region“, erklärt der Sprecher. „Wir bemühen uns daher, über die Vermittler an die Entführer zu appellieren, dass Kloiber und Ebner freigelassen werden, weil sie mit diesen Problemen nichts zu tun haben.“

Schäferhunde des Paares vermutlich getötet
Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner waren um den 22. Februar dieses Jahres während einer Wüstentour im Süden Tunesiens an der Grenze zu Algerien von der „Al Kaida im Islamischen Mahgreb“ als Geiseln genommen worden. Die Entführer hatten anfangs die Freilassung aller in Tunesien und Algerien inhaftierten Mitglieder der Al-Kaida-Gruppierung gefordert. Die Salzburger waren mit ihren Schäferhunden Occi und Kiara unterwegs gewesen, die Tiere dürften jedoch nicht mehr am Leben sein.

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