Molterer warf der SPÖ vor, jede Regierung gegen die ÖVP eingehen zu wollen. "Wenn es sich ausgeht, kommt Rot-Grün mit irgendeinem Beiwagerl." Und wenn sich Rot-Blau ausgehe, werde auch das kommen. Er wisse, was das Wort von SPÖ-Chef Faymann wert sei, sagte Molterer. "Es geht darum, ob wir das Land führen oder ob wir von der Bühne weg sind." Das könnte dann auch für länger als fünf Jahre sein. "Ich will das nicht, und ich werde mit jeder Faser alles tun, damit das nicht passiert."
Molterer: "Es geht um jede einzelne Stimme"
Der ÖVP-Chef verlangte von seiner Partei klarzumachen, dass es "um jede einzelne Stimme" gehe. Sein bisher schlimmster Tag sei der Abend des 1. Oktober 2006 gewesen, als die ÖVP die Wahl verloren hatte. Damals sei sich die Partei zu sicher gewesen. "Das darf der ÖVP nie wieder passieren." Molterer stilisierte die Wahl zu einer "Richtungsentscheidung". Die SPÖ sei bereit, Europa dem "billigen Populismus zu opfern" und sei dabei schon fast auf einer Ebene mit der FPÖ - "Mit uns nicht."
Es sei auch eine Richtungsentscheidung über Werte und Charakter. "Wir dürfen nie mehr versprechen, als wir halten können." Wer das tue, sei "ein Lump". Die SPÖ wolle Schulden machen, die ÖVP die Chancen nicht vergeben. Die SPÖ wolle die Steuern erhöhen und die Erbschaftssteuer wieder einführen, die ÖVP die Steuern senken. Die SPÖ sehe die Familie als Auslaufmodell, die ÖVP als Zukunftsmodell. Die SPÖ denke über ein arbeitsloses Grundeinkommen nach, die ÖVP wolle Arbeit für die Menschen. Die SPÖ wolle Zwangsbeglückung, die ÖVP Wahlfreiheit.
Molterer ging auch auf persönliche Unterschiede zwischen ihm und Faymann aus seiner Sicht ein: "Ich bin vielleicht nicht die Krone der Schöpfung, aber sicher nicht die Schöpfung der 'Krone'." Und dann weiter: "Ich bin ein Arbeitstier und schäme mich auch nicht dafür." Zum Abschluss richtete Molterer eine Bitte und einen Auftrag an seine Partei: "In 23 Tagen will ich mit euch gewinnen. Daher kämpfe ich mit euch." Er wolle, dass Österreich gut geführt werde und eine gute Zukunft habe, "dass Österreich einen Kanzler habe, der Wort hält". Er rief seiner Partei zu: "Jetzt geht's los" - der volle Saal antwortete mit einem mehrfachen Echo und Standing Ovations.
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