Europäische Wissenschaftler wollen unter Leitung des GFZ herausfinden, ob mit einer speziellen Technik beim Verbrennen von Kohle abgetrenntes Kohlendioxid langfristig unterirdisch gespeichert werden kann. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass das Gas in die Atmosphäre gelangt und die Klimaerwärmung anheizt. Der Energiekonzern Vattenfall baut derzeit ein Pilotkraftwerk mit CO2-Abtrennung im brandenburgischen Schwarze Pumpe.
"Die Speicherung des Treibhausgases CO2 ist eine Option zum Zeitgewinn bei der Entwicklung und Einführung CO2-armer Energietechnologien", sagte Reinhard Hüttl, der Vorstandsvorsitzende von GFZ. Mit dem Projekt in Ketzin stehe ein weltweit einzigartiges Labor zur Verfügung, in dem die Speicherung und die Wechselwirkung des Gases mit der Umwelt detailliert untersucht werden könne. Für die Experimente wird industriell gefertigtes CO2 aus Tanks benutzt, wie es auch in der Lebensmittelindustrie verwendet wird.
Kritik von Umweltschützern
Umweltschützer kritisieren, dass die Technologie frühestens 2020 und damit für den Klimaschutz zu spät marktreif sein werde. Außerdem werde der landschaftszerstörende Abbau von Braunkohle fortgesetzt, beklagen etwa die Brandenburger Grünen. Auch der deutsche Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sieht die CO2-Speicherung allenfalls als Übergangstechnik. In Deutschland gebe es maximal für eine Kraftwerksgeneration geeignete Speicherkapazitäten, erklärte er. Im Ketziner Projekt soll das Treibhausgas in eine Salzwasserlösung in tiefliegendem Sandstein gepumpt und über Sonden beobachtet werden.
Die Europäische Union strebt an, bis 2050 die Kohlendioxid-Emission aller Kraftwerke in der EU mit der sogenannten Carbon-Capture-and-Storage-Technologie zu minimieren. Der Vorsitzende der Europäischen Technologieplattform ZEP, Kurt Häge, hatte zu Beginn der Bohrungen in Ketzin erklärt, es gebe nach heutigem Wissensstand genügend Lagerstätten, in denen das CO2 unterirdisch gespeichert werden könnte.
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