FARC-Chef tot
Präsident Uribe: FARC will Betancourt freilassen
"Die Regierung hat von der FARC Anrufe erhalten, in denen bestimmte Chefs ihre Entscheidung mitteilten, sie wollten aufgeben und Ingrid Betancourt freilassen, wenn die Regierung ihnen Freiheit garantiert", sagte Uribe auf einer öffentlichen Veranstaltung. Die FARC-Chefs sollten dann Frankreich übergeben werden. Die Rebellen halten zwischen 700 und 1.000 Geiseln fest. Auf Vermittlung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez ließ die FARC Mitte Jänner die zusammen mit Betancourt verschleppten Geiseln Clara Rojas und Consuelo Gonzalez frei.
FARC-Führer bereits im März gestorben
Marulanda sei bereits am 26. März gestorben, teilte Verteidigungsminister Juan Manuel Santos in Bogota mit. Dies sei der Regierung von einer Quelle mitgeteilt worden, die "noch nie geirrt hat". Seine Nachfolge an der Spitze der FARC übernehme der bisherige ideologische Anführer der Rebellenorganisation, Alfonso Cano, fügte Santos hinzu.
In der Vergangenheit war bereits wiederholt über den Tod von Marulanda spekuliert worden, dessen Spitzname "Tirofijo" soviel bedeutet wie "Sicherer Schuss". Die Berichte wurden bisher aber nie bestätigt. Sollte sich der Tod des weltweit ältesten Rebellenanführers, der die FARC in den 50er Jahren gegründet hatte, nun tatsächlich bewahrheiten, wäre dies einer der größten Erfolge für den konservativen Präsidenten Uribe in seinem Kampf gegen die FARC und ihre Kokain-Geschäfte. Der bürgerliche Name des am 12. Mai 1928 geborenen Guerilla-Chefs lautete Pedro Antonio Marin. Zuletzt hatte er sich 1982 in der Öffentlichkeit gezeigt.
Rund 17.000 Mitglieder
Die FARC "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - FARC) sind mit rund 17.000 Mitgliedern die größte kolumbianische Rebellenorganisation. Besonders stark ist sie in den Dschungel-Gebieten im Südwesten des südamerikanischen Landes vertreten. Die örtlichen großen Koka-Plantagen sind die Haupt-Finanzquellen der Guerilla, die ihren Kampf unter anderem mit Einkünften aus dem Drogenhandel finanziert. Sie kämpft seit über vierzig Jahren gegen die kolumbianische Regierung, musste aber in den vergangenen Jahren empfindliche Verluste durch das Militär und die Polizei hinnehmen.
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