23.05.2008 20:15 |

Skandal um Daum

Köln-Trainer soll Schwule diffamiert haben

Der deutsche Grünen-Politiker Volker Beck hat am Freitag dem Fußballtrainer Christoph Daum eine Diffamierung Homosexueller vorgeworfen. Der aktuelle Coach des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Köln, früher bei Austria Wien tätig, habe in einer TV-Dokumentation über Homosexualität und Fußball Schwule und Lesben in die Nähe von Kinderschändern gerückt. Unter anderem hatte er gemeint, dass "wir aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen". Beck sagte, die Äußerungen seien "unerträglich". Er erwarte, dass "die Kölner Vereinsführung sich hiervon distanziert".
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Eine Sprecherin des Deutschen Sportfernsehens (DSF) bestätigte die Äußerungen des 54-jährigen Köln-Trainers. In der Reportage, die das DSF am kommenden Mittwoch (18.45 Uhr) ausstrahlen will, soll Daum seine Aussagen mit der Vorbildfunktion der Nachwuchsarbeit im Fußball begründet haben: "Gerade den uns anvertrauten Jugendlichen müssen wir mit einem großen Verantwortungsbewusstsein entgegen treten."

An Plänen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), den Fußball künftig stärker für die Situation homosexueller Sportler zu sensibilisieren, übte Daum den Angaben zufolge scharfe Kritik.

Daum relativiert Aussagen in Aussendung
In einer am Freitagnachmittag vom 1. FC Köln verbreiteten Pressemitteilung erläuterte und relativierte Daum seine Aussagen. "Grundsätzlich bin ich ein toleranter und liberaler Mensch. Ich habe keinerlei Berührungsängste zu homosexuellen Menschen. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben. Kinderschutz geht mir aber über alles. Kinder müssen vor Gewalt und sexuellen Übergriffen, ganz gleich ob von homo- oder heterosexuellen Menschen, geschützt werden. Deswegen arbeite ich auch aktiv bei der Organisation Power-Child e.V. mit", hieß es darin.

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