Rasant unterwegs

Lanzinger kann schon wieder Motorrad fahren

Sport
15.05.2008 16:56
Nicht einmal drei Monate nach seinem fürchterlichen Sturz im Super-G von Kvitfjell und der anschließenden Amputation seines linken Unterschenkels ist Matthias Lanzinger schon wieder verdammt schnell unterwegs. Der 27-Jährige drehte am Mittwoch mehrere Runden um den Salzburgring, um ein speziell für ihn angefertigtes KTM-Motorrad auszuprobieren. Damit ist ein Herzenswunsch Lanzingers in Erfüllung gegangen, der nach seinem Unfall um seine Mobilität bangte und fürchtete, nie wieder auf ein Bike steigen zu können.

Der Motorradhersteller aus Oberösterreich stellte dem Salzburger eine rasante KTM 1190 RC8, die von Ex-Motocross- und Rallye-Fahrer Heinz Kinigadner mit einer speziellen Schaltmechanik versehen wurde, zur Verfügung. "Gott sei Dank hat Heinz sie nicht auch noch getunt", scherzte Motorradfreak Lanzinger. Danach setzte er sich auf seinen heißen Ofen und flitzte mehrmals um den Salzburgring.

Bilder von der Probefahrt gibt's in der Infobox!

Erst am 9. Mai ist Matthias Lanzinger nach 46 Tagen Rehabilitation aus dem Reha-Zentrum im Tiroler Kurort Bad Häring entlassen worden. Hans Peter Jonas, der ärztliche Leiter, bezeichnete Lanzinger beim Abschied als einen Musterpatienten. Vor der Abschiedspressekonferenz zeigte Lanzinger den anwesenden Fotografen und TV-Teams, welche Fortschritte er in Bad Häring gemacht hat.

Mit einer kurzen Hose bekleidet jonglierte der Salzburger mit dem offiziellen EURO-Ball (siehe Infobox) und gestand, dass er ein leidenschaftlicher, aber kein guter Fußballer gewesen sei. "Umso mehr freue ich mich jetzt auf die EURO", sagte der Ex-Skirennläufer

Lanzinger stolz auf Fortschritte
Lanzinger bedankte sich für die "tolle Zeit" in Bad Häring. "Dieses Rehabilitationszentrum hat einen hervorragenden Ruf, den ich nur bestätigen kann", sagte er. "Es war so, wie ich mir erwartet habe." Der ehemalige Speedfahrer, dem nach dem Sturz das linke Bein unterhalb des Knies amputiert werden musste, ist stolz, dass er schon ein schönes Gangbild habe. "Leute, die mich treffen, können nicht sagen, welches Bein betroffen ist", sagte er nicht ohne Stolz. Auch die Prothese könne er nun fast schon den ganzen Tag tragen.

Trotzdem habe er noch Probleme. "Ich habe einen hohen Standard gehabt, den ich noch nicht erreicht habe", sagte der ÖSV-Fahrer. Laufen kann er noch nicht, aber Rad fahren, und darauf freut er sich schon. Er möchte nun mit lockerem Training beginnen. Jedenfalls sei es in der Rehabilitation immer steil bergauf gegangen.

Was er in Zukunft beruflich machen wird, wusste der Stams-Maturant bei seiner Entlassung noch nicht. "Ich habe einige Tests und Persönlichkeitsanalysen gemacht", so Lanzinger. "Dabei ist herausgekommen, dass ich sehr kommunikativ bin. In diese Richtung möchte ich mich auch entwickeln."

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(Bild: KMM)



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