Neue Analyse zeigt:

Zehnmal mehr Galaxien im Universum als gedacht

Wissenschaft
13.10.2016 22:56

Das Universum enthält mindestens zehnmal mehr Galaxien als bisher angenommen. Zu diesem Schluss sind Astronomen um Christopher Conselice von der Universität Nottingham nach der Analyse von Aufnahmen des Weltraumteleskops "Hubble" und Beobachtungen mit Observatorien gekommen. Demnach ist der überwältigende Teil der Galaxien mit heutigen Instrumenten gar nicht zu sehen, berichten die Forscher im Fachblatt "The Astrophysical Journal".

wie das europäische "Hubble"-Informationszentrum in Garching bei München mitteilte. Die Wissenschaftler um Christopher Conselice von der Universität Nottingham in Großbritannien stellen ihre Analyse in einer der kommenden Ausgaben des Fachblatts "The Astrophysical Journal" vor.

90 Prozent der Galaxien für uns nicht erkennbar
Mithilfe von "Hubble" hatten Experten schon in den 1990er-Jahren die Zahl der Galaxien im beobachtbaren Universum abgeschätzt und waren damals auf eine Zahl von rund 100 Milliarden gekommen. Die britischen Forscher haben nun Daten des Weltraumteleskops und anderer Observatorien akribisch zu einer dreidimensionalen Ansicht des Universums umgewandelt. Über mathematische Modelle schätzten sie dabei auch die Zahl jener Galaxien, die mit der heutigen Generation von Teleskopen noch gar nicht beobachtet werden kann und kamen so zu dem Ergebnis, dass rund 90 Prozent der Galaxien für uns nicht erkennbar sind. Die Gesamtzahl der Galaxien im beobachtbaren Kosmos muss demnach bei mehr als einer Billion liegen.

"Es sprengt das Vorstellungsvermögen, dass mehr als 90 Prozent der Galaxien im Universum noch untersucht werden müssen", betont Conselice in einer Mitteilung des "Hubble"-Zentrums in Garching bei München. "Wer weiß, was wir für interessante Eigenschaften entdecken werden, wenn wir diese Galaxien mit der nächsten Generation von Teleskopen beobachten."

Bis zu 13 Milliarden Jahre in die Vergangenheit geschaut
Wegen der enormen Entfernungen ist der Blick in die Tiefen des Alls auch stets ein Blick zurück in die Vergangenheit - so benötigt das Licht von einer zwei Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie zwei Millionen Jahre bis zu uns. Conselice und Kollegen haben in ihrer Untersuchung bis zu 13 Milliarden Jahre in die Vergangenheit des Weltalls geschaut. Es zeigte sich, dass es im jungen Universum sehr viel mehr und dabei kleinere Galaxien gab, die vermutlich im Laufe der Zeit zu den großen Galaxien wie unserer Milchstraße verschmolzen sind.

Die genaue Zahl der Sterne haben die Wissenschaftler nicht veröffentlicht. Eine große Galaxie kann jedoch viele Milliarden Sterne besitzen. Unsere Milchstraße etwa enthält rund 100 Milliarden Sterne.

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