Erstmals gelungen

SpaceX landet Rakete sicher auf Plattform im Meer

Wissenschaft
09.04.2016 12:21

Der privaten US-Raumfahrtfirma SpaceX ist es erstmals gelungen, eine "Falcon 9"-Rakete wieder sicher auf einer schwimmenden Plattform im Ozean zu landen. Die Rakete brachte am Freitagabend erfolgreich einen unbemannten Transporter auf den Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Anschließend landete die erste Stufe der "Falcon 9" punktgenau auf der Plattform im Atlantik (siehe Video).

Die Rakete hob planmäßig um 22.43 Uhr MESZ vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Sie brachte die unbemannte Raumkapsel "Dragon" ins All, die gut drei Tonnen Vorräte und Ausrüstung für die ISS geladen hat. Zur Ladung zählt auch eine aufblasbare Raumkammer, die die sechs Astronauten der ISS testen wollen. Die Raumkapsel soll am Sonntag um 11.30 Uhr an der ISS andocken.

Sicher auf schwimmender Plattform gelandet
Ein noch größerer Erfolg als der Start der Rakete war ihre sichere Landung auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik. Zweieinhalb Minuten nach Abtrennung der Raumkapsel begann die erste Stufe der "Falcon 9", die sich zu diesem Moment in über 100 Kilometern Höhe befand, die Rückkehr auf die Erde, um weniger als zehn Minuten nach dem Start senkrecht auf der Plattform zu landen.

"Die erste Stufe ist gelandet und natürlich sind wir begeistert", schrieb der SpaceX-Chef Elon Musk auf Twitter. Das Ziel seiner Firma ist es, die teuren Raketen mehrmals zu verwenden, um die Raumfahrt kostengünstiger und nachhaltiger zu machen. Musk sagte nach der erfolgreichen Landung, der Treibstoff für eine Rakete koste rund 300.000 Dollar (umgerechnet 264.000 Euro), doch ihr Bau koste 60 Millionen.

Recycling von Raketen bedeutet Kostenersparnis
Wenn es gelinge, eine Rakete wiederzuverwenden, bedeute das eine hundertfache Kostenersparnis, sagte Musk. Bisher gelang dem Konzern nur die Landung der Rakete an Land, nicht aber auf der Plattform. Erst Mitte Jänner war eine "Falcon 9"-Rakete von SpaceX bei einem Landeversuch im Pazifik auseinandergebrochen, nachdem sie erfolgreich einen Satelliten ins All gebracht hatte.

Laut Musk soll die Rakete nun eine Reihe von Tests durchlaufen, um zu prüfen, ob sie tatsächlich wiederverwendet werden kann. Sollte das Ergebnis positiv sein, könnte sie binnen zwei oder drei Monaten erneut starten, sagte Musk. "Wir werden zu dem Punkt gelangen, wo es Routine es, sie zurückzubringen" und die Rakete nur noch gewaschen und betankt werden müsse, bevor sie neu starten könne, sagte der SpaceX-Chef.

Erfolg nach einer Reihe schwerer Rückschläge
"Gelandet! Unglaublich!", schrieb der kanadische Astronaut Chris Hadfield auf Twitter. Der Erfolg öffne "die Vorstellung für das Mögliche. Gratulation." Der Erfolg am Freitag erfolgte nach einer Reihe schwerer Rückschläge für das kalifornische Raumfahrtunternehmen. So war im vergangenen Juni eine "Falcon 9"-Rakete, die zur ISS fliegen sollte, zwei Minuten nach dem Start explodiert.

Eine Heliumflasche hatte sich nach dem Bruch einer defekten Strebe in der Rakete gelöst und war mit hoher Geschwindigkeit auf den Tank geprallt. Anschließend war die Rakete überarbeitet worden, um eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern. Seitdem gab zwei erfolgreiche Flüge der überholten "Falcon 9"-Rakete. Am Freitag startete sie aber zum ersten Mal seit dem Unglück wieder zur ISS.

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