Himmelsereignis

Seltenes Schauspiel: Merkur schob sich vor Sonne

Beobachter des Merkurtransits im Wiener Augarten

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)

Für Hobby-Astronomen ist am Montag das wohl interessanteste Himmelsereignis des Jahres auf dem Programm gestanden. Merkur, der innerste und kleinste Planet des Sonnensystems, zog - zumindest von unserer Erde aus gesehen - direkt vor der Sonne vorbei. Das seltene Schauspiel war in Österreich beinahe in voller Länge zu beobachten. Dafür waren allerdings ein Teleskop und auf jeden Fall spezielle Sonnenfilter nötig.

Dieses Himmelsphänomen, von Astronomen als Merkur-Durchgang oder Merkur-Transit bezeichnet, war zuletzt vor fast genau 13 Jahren von Europa aus zu sehen. Nun wird es bis zum 11. November 2019 dauern, ehe sich der kleine Planet wieder genau zwischen Erde und Sonne schiebt und aus Sicht eines irdischen Beobachters vor dem Sonnenball vorbeizieht.

Quasi eine "Mikro-Sonnenfinsternis"
Der Merkur-Durchgang begann am Montag um 13.12 Uhr (in Wien) und endete um 20.44 Uhr. In dieser Zeit zog der Planet als kleiner schwarzer Punkt langsam über die Sonnenscheibe, also quasi eine "Mikro-Sonnenfinsternis".

Ein Falschfarbenbild des Merkur, erstellt von der Sonde MESSENGER

(Bild: NASA/JHU Applied Physics Lab/Carnegie Institution)

In nur 88 Tagen einmal um die Sonne
Merkur benötigt nur 88 Tage, um einmal um unser Zentralgestirn zu kreisen. Etwa alle 116 Tage stehen Erde, Merkur und Sonne in einer Linie. Da die Merkurbahn aber gegenüber jener der Erde um sieben Grad geneigt ist, wandert er dabei meistens nördlich oder südlich der Sonne vorbei. Nur 13 bis 14 Mal pro Jahrhundert geht es sich aus, dass Merkur direkt zwischen Erde und Sonne steht - und zwar immer im Mai oder November. Der letzte von Mitteleuropa aus sichtbare Merkur-Transit fand 2003 statt.

Animation der NASA zeigt, wie der Merkur-Transit abläuft: