Wächst wieder nach

Seeschnecken-Art wirft Penis nach Kopulation ab

Wissenschaft
13.02.2013 01:01
Ein erstaunliches Verhalten haben japanische Forscher bei einer farbenprächtigen Meeresnacktschnecken-Art (Bild) beobachtet: Die Tiere werfen nämlich ihren mit Stacheln besetzten Penis nach einmaliger Kopulation einfach ab. Allerdings steht ihnen innerhalb von nur 24 Stunden ein neuer Penis zur Verfügung, so die Wissenschaftler.

Ein Team um Ayami Sekizawa hatte über mehrere Jahre Exemplare der Prachtsternschnecke Chromodoris reticulata vor den Okinawa-Inseln im Pazifik gesammelt. Für ihre Untersuchungen setzten sie jeweils zwei Tiere zusammen in einen Behälter. Die Tiere sind sogenannte simultane Hermaphroditen. Das heißt, jedes Tier hat sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane, und diese können auch gleichzeitig eingesetzt werden.

Insgesamt verfolgten die Forscher 31 Kopulationen: Dabei führten die beiden Schnecken ihren jeweiligen Penis gleichzeitig in die Vagina des anderen Tieres ein. Nach Beendigung des Aktes drückten sie sich voneinander weg, blieben aber zunächst über ihre Penisse miteinander verbunden. Schließlich trennten sie sich ganz und jedes Tier kroch davon. Etwa 20 Minuten später warfen die Schnecken den äußeren Penisteil einfach ab.

Penis ist spiralförmig aufgerollt
Die Forscher untersuchten anschließend den im Inneren verbliebenen Teil des Penis genauer. Sie stellten fest, dass er zum Teil komprimiert und spiralförmig aufgerollt ist. Auf diese Weise könnten die Tiere insgesamt drei Penislängen in ihrem Inneren verstauen, schreiben die Biologen. Innerhalb von 24 Stunden sei ein neuer Penis einsatzbereit. Die Wissenschaftler beobachteten dementsprechend, dass eine Schnecke mindestens dreimal im Abstand von einem Tag kopulieren kann.

Der Grund für das Wegwerf-Verhalten liege vermutlich in den Stacheln, mit denen der Penis bestückt ist. Ein Zurückziehen sei damit schwierig, so die Forscher, die in den Stacheln Sperma fanden. Für die Wissenschaftler ein Hinweis darauf, dass die Tiere möglicherweise den Spermaspeicher in der Leibeshöhle ihres Partners säubern, bevor sie selbst zum Zuge kommen. Denkbar sei auch, dass der empfangende Partner überschüssiges Sperma des Gebers zurückdrückt und quasi an die Stacheln hängt, schreiben die Forscher in den "Biology Letters" der britischen Royal Society.

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