Wer einmal lügt...

Sechs von zehn Arbeitnehmern lügen täglich im Job

Wirtschaft
17.05.2016 18:43

Sei es aus Höflichkeit oder um sich einen Vorteil zu verschaffen: Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass ein Großteil der Arbeitnehmer im Job täglich die Wahrheit ein wenig vernachlässigt. Was die Gründe dafür sind, erfahren Sie hier.

Der Büroartikellieferant Viking hat eine Umfrage unter 500 Teilnehmern zum Thema "Lügen im Job" durchgeführt - mit erstaunlichen Ergebnissen: Anscheinend nehmen es die Arbeitnehmer mit der Wahrheit nicht immer so genau. Die Bandbreite an Unwahrheiten reicht dabei von kleinen Notlügen bis hin zu handfesten Täuschungen im Lebenslauf.

Frauen lügen bei Kollegen, Männer bei Fehlern
Zwei Drittel der weiblichen Umfrageteilnehmer gaben an, es zumindest einmal täglich mit der Wahrheit nicht so ernst zu nehmen. 41 Prozent der Frauen tun dies vor allem im Umgang mit Kollegen, um eine unangenehme Situation zu entschärfen - von den Männern gaben nur 31 Prozent an, dies zu tun. Umgekehrt beim Vertuschen eines schlechten Arbeitsergebnisses: Mit 15 Prozent schummeln mehr als doppelt so viele Männer in dieser Situation als Frauen (7 Prozent).

Darüber hinaus wird gelogen, um den Umgang mit einem schwierigen Kunden zu erleichtern, um zusätzliche Arbeit zu vermeiden und in Bewerbungsgesprächen. Aber immerhin rund ein Drittel der Befragten gibt an, nie zu lügen.

Je besser das Gehalt, desto mehr Unwahrheiten
Die Umfrage brachte weiters das interessante Ergebnis, dass die Bereitschaft - oder subjektiv empfundene Notwendigkeit - zu lügen mit dem Gehalt steigt. Verdient ein Arbeitnehmer unter 10.000 Euro jährlich, sinkt die Lügenquote unter 50 Prozent. Bei Gehältern über 40.000 Euro geben immerhin 70 Prozent der Arbeitnehmer an, mindestens einmal täglich zu lügen. Hier spielt wahrscheinlich mit, dass man in vielen gut bezahlten Berufspositionen bzw. -situationen das Gefühl hat, nicht ehrlich sein zu können bzw. die Wahrheit taktisch in Verhandlungen dehnen "muss", etwa im Management oder im Verkauf.

Tipps zum Umgang mit der Wahrheit
Es wäre schön, aber immer strikt bei der Wahrheit zu bleiben, ist unrealistisch. Schließlich gibt es die sozialverträgliche Lüge, etwa, wenn die Kollegin fragt, wie Ihnen ihre neue Frisur gefällt und Sie sie eigentlich scheußlich finden. Hier ist eine Lüge zum Beziehungserhalt angebracht. Denn Lügen sind manchmal notwendig, um andere nicht vor den Kopf zu stoßen. Neutrale Formulierungen sind ein diplomatischer Mittelweg, um nicht zu lügen, aber auch niemandem weh zu tun.

Eine Lüge, die Sie mit der Absicht anbringen, sich einen Vorteil zu verschaffen, ist jedoch problematisch. Gerade bei Vorgesetzten im beruflichen Kontext sollte man bei der Wahrheit bleiben. Denn eine Lüge kann hier schnell zum Jobverlust, jedenfalls aber zu einer gestörten Chef-Beziehung führen - und beides macht das Leben nicht unbedingt angenehmer.

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