Für die Studie untersuchte ein Team um Frank Lin vom Johns Hopkins Center on Aging and Health in Baltimore sechs Jahre lang knapp 2.000 Menschen, die im Schnitt 77 Jahre alt und zu Beginn der Untersuchung geistig fit waren und selbständig lebten.
Um die geistige Fitness der Probanden zu untersuchen, wurden sie zwei Tests unterzogen. Zum Einsatz kam einerseits der sogenannte 3MS-Test, der Aufschluss über Orientierungsfähigkeit, Sprache, Gedächtnis, Konzentration und den praktischen Gebrauch des Verstands gibt. Zudem wurde der DSS-Test durchgeführt, der überprüft, wie schnell Versuchspersonen mentale Aufgaben motorisch umsetzen können.
Bei jenen 1.162 Teilnehmern der Studie, die als schwerhörig eingestuft wurden, sank das Ergebnis im 3MS-Test im Laufe der Jahre um 41 Prozent schneller, beim DSS-Test um 32 Prozent schneller als bei Teilnehmern ohne Hörproblemen, fanden die Forscher heraus. Eine neu einsetzende geistige Beeinträchtigung sei bei schwerhörigen Menschen um rund 25 Prozent wahrscheinlicher, so die Forscher, die bei der Auswertung andere mögliche Einflussfaktoren wie Rauchen, das Tragen von Hörgeräten und frühere Schlaganfälle berücksichtigten.
Die Ergebnisse würden zeigen, dass kognitiver Abbau und das Auftreten mentaler Beeinträchtigungen mit dem Hörverlust zusammenhängen, schreiben die Forscher. Sie nehmen eine verminderte Stimulation des Hirns und eine reduzierte soziale Interaktion als Ursache an. Ob die Annahme stimmt, sollen Folgestudien zeigen.
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