Vier Drallräder - eines für jede Raumachse plus eines als Reserve - sorgten zu Beginn der 2009 gestarteten Mission dafür, dass "Kepler" immer in die richtige Richtung schaut. Weil aber zwei der Drallräder früher als erwartet defekt waren, konnte das Weltraumteleskop nicht länger stabilisiert werden.
Licht der Sonne zu Stabilisierung genützt
Bis Ingenieure der NASA die geniale Idee hatten, das Licht der Sonne quasi als drittes Drallrad zu nutzten. Das Licht übt Druck auf die Sonnenkollektoren von "Kepler" aus und stabilisiert die Sonde so in einer Achse. Allerdings musste für diese alternative Stabilisierung das Beobachtungsprogramm modifiziert werden, die Suche nach Erdenzwillingen konnte die US-Weltraumbehörde aber schließlich - unter dem neuen Missionsnamen K2 - fortgesetzen.
Mit Erfolg, wie nun die Entdeckung eines Exoplaneten, der den Katalognamen HIP116454b erhielt, zeigt. Der Himmelskörper, eine sogenannte Supererde, liegt laut Angaben der NASA rund 180 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Fische. HIP116454b hat einen Durchmesser von rund 32.000 Kilometern (das entspricht dem 2,5-fachen Durchmesser unserer Erde, Anm.) und umkreist sein Zentralgestirn (HIP116454a) auf einer relativ engen Bahn, weshalb es auf der Oberfläche des Planeten vermutlich zu heiß ist für Leben, so wie wir es kennen.
"Kepler" fand bereits 3.500 Planetenkandidaten
Das nach dem deutschen Astronomen Joahnnes Kepler benannte Weltraumobservatorium "Kepler" war im März 2009 auf die Suche nach einer "zweiten Erde" gestartet. Mithilfe einer 95-Megapixel-Kamera hat es mehr als 150.000 Sterne im Sternbild Schwan beobachtet und solcherart über 3.500 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt, von denen aber ein Großteil noch bestätigt werden muss.
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