Mission beendet

“Philae” in ewigen Winterschlaf verabschiedet

Künstlerische Darstellung: Der Landeroboter "Philae" auf "Tschuri"

(Bild: DLR (CC-BY 3.0))

Der kleine Landeroboter "Philae" auf dem fernen Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (kurz: "Tschuri") hat seine Mission beendet. Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Köln berichtete, es gehe davon aus, dass sich das Mini-Labor wahrscheinlich nicht mehr melden werde.

"Die Chancen, dass Philae noch einmal Kontakt zu unserem Team im Lander-Kontrollzentrum des DLR aufnimmt, gehen leider gegen Null, und wir senden auch keine Kommandos mehr", so DLR-Projektleiter Stephan Ulamec. "Philaes" Energie reiche nicht mehr aus und die Elektronik sei zu kalt. Der kühlschrankgroße Roboter geht in den ewigen Winterschlaf über. "Wir horchen noch immer, fürchten aber, dass 'Philae' auf 67P mit harten Bedingungen konfrontiert ist", twitterte die Europäische Weltraumbehörde ESA.

Die europäische Raumsonde "Rosetta" hatte das Mini-Labor im November 2014 nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen abgesetzt. Allerdings gelangte "Philae" an eine schattige Stelle - und konnte damit weit weniger Sonne und damit Energie tanken als geplant. Dennoch war es den Wissenschaftern nach eigenen Angaben möglich, mehr als 60 Stunden mit ihm zu forschen. In den vergangenen Monaten hatten sie aber keine Funksignale mehr von ihm empfangen.

Positive Bilanz für eine Premiere
Die DLR-Wissenschaftler ziehen eine größtenteils positive Bilanz für die Mission mit dem Lander. "Einige Messungen konnten zwar leider nicht wie geplant durchgeführt werden, aber insgesamt war 'Philae' ein Erfolg", betont DLR-Planetenforscher Ekkehard Kührt. "Wir sind in einer völlig unbekannten Umgebung gelandet, haben erstmals wissenschaftliche Daten auf einer Kometenoberfläche gesammelt und konnten mit diesen die Messungen des Orbiters ergänzen."