Neue "Hubble"-Fotos

NASA: Roter Fleck auf dem Jupiter schrumpft weiter

Wissenschaft
15.10.2015 08:11
Mithilfe des Weltraumteleskops "Hubble" haben Forscher kürzlich erneut den Planeten Jupiter näher unter die Lupe genommen. Dabei fanden sie heraus, dass der Große Rote Fleck in der Atmosphäre des Gasriesen weiter schrumpft, und fotografierten eine eigentümliche Wellenstruktur nördlich des Äquators, die bis dato erst einmal beobachtet werden konnte, wie die NASA auf ihrer Website berichtete.

Insgesamt zehn Stunden richteten die Forscher die Wide Field Camera 3 an Bord von "Hubble" auf den Jupiter und machten mit ihr zahlreiche eindrucksvolle Bilder, auf denen die vielfältigen Windströmungen, Sturmsysteme und Wolken auf dem Gasplaneten deutlich zu erkennen sind. Die Aufnahmen zeigen auch, dass der Große Rote Fleck - ein gigantischer Sturm, der in der Atmosphäre des Jupiters tobt - weiterhin schrumpft, wenn auch langsamer als in den vergangenen Jahren.

Großer Roter Fleck schrumpft stetig
Die neuesten Aufnahmen des bereits anno 1664 entdeckten Hochdruckgebietes zeigen, dass es seither auf den bislang kleinsten Wert geschrumpft ist, berichtet die NASA. Seit dem Vorjahr sei der Große Rote Fleck an seiner längsten Stelle um rund 240 Kilometer kürzer geworden und seine bislang ovale Form nähere sich immer mehr einer Kreisform an, berichten Astronomen um Amy Simon am Goddard Space Flight Center in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland.

Der Große Rote Fleck - er ist eigentlich eher orange - umkreist ständig den Jupiter. Es handelt sich dabei um ein ovales Hochdruckgebiet, das sehr stabil zwischen zwei Wolkenbändern um etwa 22 Grad südlicher Breite liegt und aufgrund seiner Größe sogar mit Amateurteleskopen beobachtbar ist. 2014 war der Rote Fleck an seiner längsten Stelle rund 16.500 Kilometer lang. Zum Vergleich: Bei Beobachtungen im späten 19. Jahrhundert hatte der Wirbelsturm auf dem Jupiter noch eine Länge von schätzungsweise 40.200 Kilometern.

Wellenstruktur in der Atmosphäre entdeckt
Nördlich des Äquators entdeckten die Forscher auf den neuesten "Hubble"-Bildern zudem eine seltene Wellenstruktur in der Jupiter-Atmosphäre, die erst einmal zuvor, nämlich von der US-Sonde "Voyager 2", fotografiert worden war. Allerdings war sie auf diesen Aufnahmen kaum zu erkennen, sodass man nicht sicher war, ob es sich nicht überhaupt nur um einen Bildfehler handelte.

Als die Raumsonden "Voyager 1" und "Voyager 2" anno 1979 den Jupiter passierten, hatte der Große Rote Fleck laut Angaben der NASA noch eine Ausdehnung von 23.300 Kilometern. Auf einem 1995 gemachten "Hubble"-Foto sei er immerhin noch 21.000 km lang gewesen, 14 Jahre später aber nur noch knapp 18.000 km. Warum der Wirbelsturm stetig kleiner wird, ist noch unklar, Experten vermuten aber, dass kleinere Nachbarwirbel dafür verantwortlich sein könnten.

Teleskop kreist seit 25 Jahren im Weltall
Das Weltraumteleskop "Hubble" ist ein gemeinsames Projekt der US-Weltraumbehörde NASA und ihrem europäischen Pendant ESA. Es ist ein Observatorium für sichtbares und UV-Licht sowie Infrarotstrahlung und umkreist die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal. "Hubble" wurde am 24. April 1990 im Zuge der Spaceshuttle-Mission STS-31 ins All geschossen.

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