Studie enthüllt:

Menschenliebe liegt bei Hunden in ihren Genen

Wissenschaft
21.07.2017 07:04

Was macht den Hund zum besten Freund des Menschen? Die Antwort liegt in den Genen - das hat eine neue Studie der Universität Princeton herausgefunden. Ihre Geselligkeit unterscheidet den besten Freund des Menschen entscheidend von Wölfen - auch wenn sie unter ähnlichen Bedingungen aufwuchsen. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Verhaltensstörung, die auch beim Menschen vorkommen kann - dieser Gendefekt wurde Hunden im Laufe der Geschichte angezüchtet.

Forscher wollten dem freundlichen Wesen von Hunden auf den Grund gehen - im Erbmaterial der Vierbeiner wurden sie schließlich fündig. Als sie das Genom des Hundes mit seinem Vorgänger verglichen, stellten sie Veränderungen im Erbgut fest. Diese Varianten der Gene GTF2I und GTF2IRD1 machen Hunde hypersozial - also kontaktfreudig und menschenliebend.

Genveränderung tritt auch beim Menschen auf
Was wir so an unseren vierbeinigen Freunden schätzen, ist also genau genommen eine Verhaltensstörung. Tritt die Veränderung dieser beiden Gene beim Menschen auf, leiden diese laut "National Geographic" unter dem Williams-Beuren-Syndrom. Markant für diese Erbkrankheit sind elfenhafte Gesichtszüge, kognitive Schwierigkeiten, kindliches Verhalten und eben auch eine hohe Kontaktfreudigkeit.

Beim Hund wurde dieser Gendefekt bei der Domestikation ausgenutzt. Daher folgen Haushunde eher dem Befehl des Menschen. Dies wurde nun auch in einem wissenschaftlichen Experiment belegt. Bei diesem wurden Hunde und Wölfe dazu trainiert, eine Kiste zu öffnen, um ein Stück Wurst herauszuholen. Später mussten die Tiere dieses Kunststück in drei Situationen vorführen: alleine sowie einmal mit einem bekannten und einmal mit einem unbekannten Menschen im Raum.

Gendefekt bewusst zur Zucht eingesetzt
Es stellte sich heraus: Die Wölfe schnitten bei diesem Experiment besser ab als die Haushunde. Besonders deutlich war das in den Situationen zu sehen, bei denen Menschen anwesend waren. "Es ist nicht so, dass sie die Aufgabe nicht lösen konnten. Sie waren nur zu beschäftigt damit, den Menschen anzusehen", berichtete die Wissenschaftlerin Bridgett von Holdts, die die Studie durchführte, gegenüber "National Geographic". Dieses Verhalten, das durch die Genveränderung hervorgerufen wird, wurde bei der Zähmung des Haushundes bewusst eingesetzt. Für die Zucht wurden besonders freundliche und folgsame Tiere ausgewählt - so blieben die Mutationen im Genmaterial erhalten und sogar verstärkt.

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