Great Barrier Reef

Korallenbleiche so schlimm wie noch nie zuvor

Wissenschaft
29.11.2016 09:08

Die sich bereits seit dem Frühjahr abzeichnende Hiobsbotschaft für das weltgrößte Korallenriff hat sich bestätigt: das Great Barrier Reef hat die schlimmste Korallenbleiche seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Am nördlichen Ende des 2300 Kilometer-Riffs seien zwei Drittel der Korallen abgestorben, manche Bänke hätten gar keine lebenden Korallen mehr, erklärten Wissenschaftler der James-Cook-Universität am Dienstag.

Vor der Stadt Cairns im Norden des Bundesstaates Queensland und weiter südlich, wo die meisten Touristenboote zum Tauchen und Schnorcheln starten, war die Lage deutlich besser. Dort starben nur sechs Prozent der gebleichten Korallen ab, so die Forscher.

Klimawandel setzt dem Riff zu
Dem Barrier Reef setzt der Klimawandel mit höheren Wassertemperaturen zu. In der nördlichen Region war das Wasser zeitweise bis zu 33 Grad Celsius warm. Dann produzieren Algen, die die Korallen normalerweise mit Nährstoffen versorgen und die bunten Farben erzeugen, Gift und werden abgestoßen - die Korallenstöcke werden weiß.

Wetterphänomen El Nino verstärkt das Problem
In den vergangenen Monaten kam das Wetterphänomen El Nino hinzu, das die Temperaturen zusätzlich stiegen ließ. Am Donnerstag will die Regierung neue Schutzmaßnahmen für das Riff, das sich über 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens erstreckt, vorstellen. Die UN-Kulturorganisation UNESCO hatte mit dem Entzug dieses Status' gedroht, falls die Regierung nicht mehr unternehme, um die Einzigartigkeit der Region zu erhalten. Sie verlangt regelmäßige Berichte über die Fortschritte.

Das Great Barrier Reef, das seit 1981 als Weltnaturerbe anerkannt ist, ist nicht nur ein einzigartiges Ökosystem, sondern auch einer der größten Touristenmagneten im Land. Die Besucher bringen rund fünf Milliarden australische Dollar (3,5 Mrd Euro) ins Land, der Sektor beschäftigt 70.000 Menschen.

Größtes Korallen-Ökosystem der Welt
Das Great Barrier Reef ist das größte Korallen-Ökosystem der Welt. Es besteht aus rund 3000 einzelnen Riffen und 900 Inseln und zieht sich über 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Manche der Riffe liegen nur etwa 70 Kilometer vom Land entfernt.

Rund ein Viertel aller Meeresbewohner lebt in Korallenriffen. Weltweit sind nach Angaben von Experten rund 500 Millionen Menschen auf Korallenriffe angewiesen: für den Fischfang, für den Tourismus und vor allem, weil sie die Küsten schützen.

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