Schnitte als Indiz

Knochenfund zeigt: Maya zerstückelten ihre Feinde

Wissenschaft
10.09.2013 17:00
Deutsche Forscher haben in der früheren Maya-Stadt Uxul in Mexiko ein Massengrab mit Knochen entdeckt, deren Spuren auf einen gewaltsamen Tod der Menschen hindeuten. Der Fund beweise, dass die in der Maya-Kunst häufig dargestellte Zerstückelung von Kriegsgefangenen und Gegnern tatsächlich praktiziert wurde, sagte Nikolai Grube, einer der leitenden Wissenschaftler.

Die Knochen wurden in einer rund 32 Quadratmeter großen künstlichen Höhle gefunden, die früher als Wasserspeicher genutzt wurde. Insgesamt wurden die Skelette von 24 Menschen freigelegt, die offenkundig vor 1.400 Jahren enthauptet und zerstückelt worden waren, so die Wissenschaftler der Universität Bonn.

Sämtliche Schädel lagen ohne eine Verbindung zum Rest der Körper in der Höhle verstreut, selbst der Großteil der Unterkiefer war von den Köpfen getrennt worden. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass es sich bei den Opfern entweder um Kriegsgefangene oder aber um Adlige aus Uxul selbst gehandelt hat.

Schnittspuren als Indizien für Zerstückelung
Beilspuren an den Nackenwirbeln werteten die Wissenschaftler als deutliche Hinweise auf Enthauptungen. Einer der Schädel wies einen unverheilten Schädelbruch auf, der vermutlich von einem Keulenschlag herrührte. Außerdem sind an zahlreichen Schädeln Schnittspuren von scharfen Gegenständen zu erkennen, die von Steinbeilen stammen könnten.

Die Knochen lagen in einer Lehmschicht und waren deshalb gut erhalten. Bei 15 der Skelette konnten daher Alter und Geschlecht bestimmt werden. Es handelte sich um dreizehn Männer und zwei Frauen, die zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 18 und 42 Jahre alt waren. Einige der Toten hatten Zahneinlagen aus Jade (Bild 2), was die Bonner Forscher als Zeichen für einen hohen sozialen Status werten.

Berühmte Hochkultur
Das Maya-Volk lebte in Südmexiko, Guatemala, Honduras und Belize. Berühmt wurde es vor allem durch seine hoch entwickelte Landwirtschaft sowie seine Mathematik und Kalender, geschrieben in Hieroglyphen. Die monumentalen Bauwerke der Maya sind weltbekannt, besonders die mächtigen Tempelanlagen beeindrucken bis heute.

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