Bisher unbekannt

“Hubble”-Teleskop entdeckt sieben neue Galaxien

Wissenschaft
13.12.2012 09:58
Das NASA-Weltraumteleskop "Hubble" hat sieben bisher unbekannte Galaxien erspäht. Sie seien vermutlich vor mehr als 13 Milliarden Jahren entstanden und gehörten zu den ältesten und am weitesten entfernten jemals gesichteten Galaxien, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch in Washington mit.

Eine der Sterneninseln sei ein Kandidat für die bisher fernste Galaxie. Das jetzt gerade auf der Erde eintreffende Licht zeige das Objekt 380 Millionen Jahre nach dem Urknall. "Das ist wahnsinnig spannende Wissenschaft", sagte NASA-Manager John Grunsfeld.

Forscher um Richard Ellis vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena hatten für die Untersuchung weiter in die kosmische Vergangenheit zurückgeblickt als je zuvor mit "Hubble". Alle sieben beobachteten Sterneninseln sind zu einer Zeit vor mehr als 13 Milliarden Jahren zu sehen. Heute ist das All 13,7 Milliarden Jahre alt. "Wir haben die längste Belichtung gemacht, die "Hubble" je aufgenommen hat, und einige der schwächsten und fernsten Galaxien abgelichtet", berichtete Ellis in einer Mitteilung seines Instituts.

Beobachtung zeigt Entwicklung des Universums
Die Beobachtung zeigt die Entwicklungsgeschichte des ganz jungen Universums. Die ersten Galaxien sind demnach nicht nahezu zeitgleich entstanden, wie manche Theorien annehmen, sondern nach und nach. "Es gab keinen einzelnen, dramatischen Moment, in dem sich die Galaxien formten, es war ein schrittweiser Prozess", unterstrich Koautor Brant Robertson von der Universität von Arizona in Tucson.

Die Studie liefere den ersten belastbaren Zensus von Galaxien aus der Ära der "kosmischen Dämmerung", betonen die Forscher. Direkt nach dem Urknall war das Weltall zunächst weitgehend undurchsichtig, weil kaltes Wasserstoffgas viel Licht verschluckte. Die ersten Sterne und Galaxien heizten den Wasserstoff dann so weit auf, dass er ein Elektron aus seiner Hülle verlor und damit wieder durchsichtig wurde.

Universum war nicht plötzlich durchsichtig
Die "Hubble"-Beobachtungen stützen die Vorstellung, dass diese sogenannte Re-Ionisation nach und nach zwischen etwa 200 Millionen und einer Milliarde Jahre nach dem Urknall ablief und das Universum nicht plötzlich durchsichtig wurde.

Die Forscher hatten im August und September 2012 sechs Wochen lang einen kleinen Himmelsausschnitt beobachtet, der als "Hubble Ultra Deep Field" bekannt ist und in dem vor rund neun Jahren tausende Galaxien zum Teil aus der Frühzeit des Universums entdeckt worden waren. Das Team um Ellis stellt seine neuen Beobachtungen in einer der kommenden Ausgaben des Fachblatts "Astrophysical Journal Letters" vor. Das "Hubble"-Weltraumteleskop war 1990 ins All gebracht worden und beobachtet seitdem Licht, Ultraviolett- und Infrarotstrahlung.

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