Hinter Milchstraße

Forscher erspähen 883 versteckte Galaxien

Mithilfe eines australischen Radioteleskops konnte ein internationales Astronomen-Team jetzt Hunderte bis dato unbekannte Galaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft erspähen. Rund ein Drittel davon waren bislang unbekannt. Laut Angaben der Forscher liegen die 883 Galaxien 250 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

"Die Milchstraße ist sehr schön und sie zu studieren sehr interessant, aber sie blockiert den Blick auf weit entfernte Galaxien hinter ihr", sagt Lister Stavely-Smith von der University of Western Australia, der zum Forscherteam gehört. Dank eines neuartigen Empfängers am 64-Meter-Parkes-Radioteleskop, das im australischen Bundesstaat Neusüdwales steht, gelang den Wissenschaftlern nun der Blick hinter die Milchstraße.

Die Entdeckung der 883 Galaxien könnte laut Angaben der Astronomen auch den sogenannten Großen Attraktor (eine der massereichsten bekannten Strukturen im Universum, Anm.) erklären. Der Große Attraktor hat eine Masse in der Größenordnung von zehn Billiarden Sonnenmassen und ist aber schwierig zu beobachten, weil er von der Erde aus gesehen fast ganz in der Ebene der Milchstraße verborgen liegt.

Das 64-Meter-Radioteleskop in Parkes (Australien)

(Bild: Wikipedia/Ian Sutton (CC BY 2.0))

Auf Grund seiner gigantischen Masse zieht der Große Attraktor Hundertausende Galaxien an. Darunter auch unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, die zurzeit mit etwa zwei Millionen Kilometern pro Stunde auf ihn und die jetzt neu entdeckten Galaxien zurast, berichten die Wissenschaftler im "Astronomical Journal".