Voll elastisch

Forscher entwickeln “selbst heilendes” Stromkabel

US-Forscher um Michael Dickey von der North Carolina State University in Raleigh haben ein elastisches, sich selbst heilendes Kabel entwickelt. Wird es durchtrennt, wächst es, wenn die Enden zusammengedrückt werden, binnen zehn Minuten zusammen und leitet wieder Strom.

Dafür haben die Wissenschaftler mit einem gewöhnlichen Metalldraht einen Tunnel in eine bereits kommerziell erhältliche, elastische, selbst heilende Polymer-Hülle gebohrt und den Tunnel mit einem flüssigen Metall – einer elektrisch leitenden Legierung aus Gallium und Indium – gefüllt. Dank des flüssigen Metalls und der elastischen Polymer-Ummantelung könne das Kabel problemlos gedehnt werden und biete daher "großes Potenzial für den Einsatz in Technologien, die stark belastenden Umgebungen ausgesetzt sein könnten", schreiben die Forscher um Dickey im Online-Fachjournal Journal "Advanced Materials".

Wird dieses neuartige Kabel mit einer Schere durchtrennt, oxidiert die flüssige Metall-Legierung und bildet umgehend eine Haut, die das Auslaufen aus der Polymerhülle verhindert. Werden die beiden getrennten Kabelenden wieder zusammengedrückt, stellt die flüssige Gallium-Indium-Legierung rasch eine neue Verbindung her und lässt den Strom wieder fließen, wie auch das Video (oben klicken) zeigt. Einige Minuten länger dauert es, bis die Polymerhülle wieder molekulare Bindungen herstellt und ebenfalls vollständig neu zusammenwächst, so die Forscher.