Diese Innate Lymphoid Cells gehören zwar zum angeborenen Immunsystem, sind aber erst seit rund vier Jahren bekannt. Sie sind eher "Allrounder" und reagieren auf Eindringlinge weniger spezifisch als andere Abwehrzellen, sind dafür aber blitzschnell: Kaum dringt ein Pilz ins Gewebe einer Versuchsmaus ein, sind die ILC schon in Aktion. Sie produzieren den Botenstoff Interleukin 17 (kurz: IL-17), der wiederum Fresszellen auf den Plan ruft und diese aktiviert. Sie befördern dann den eindringenden Pilz aus dem Körper.
Gängige Lehrmeinung widerlegt
Mit ihrer neuen Erkenntnis widerlegten die ETH-Forscher laut eigenen Angaben die gängige Lehrmeinung, dass das IL-17 direkt nach der Erstinfektion von den sogenannten T-Helferzellen bereitgestellt wird. Diese tun das zwar auch, aber erst rund eine Woche nach der Infektion. Der Grund: Sie müssen sich erst dem jeweiligen Eindringling anpassen und dann noch vermehren, was rund eine Woche dauert.
"Nach dieser Zeitspanne hat eine gesunde Maus die orale Pilzinfektion aber in der Regel bereits erfolgreich abgewehrt. Und eine Maus ohne alternative IL-17 Quelle wäre tot", sagt LeibundGut-Landmann. Bis die T-Helferzellen so weit sind, hat das von ILC produzierte IL-17 mit seinen Fresszellen den Eindringlingen aber bereits den Garaus gemacht, so die Forscher.
Pilzbefall kann auch beim Menschen zum Tod führen
Zwar sind Pilzerkrankungen beim Menschen seltener als virale oder bakterielle Infekte, doch auch sie können gefährlich werden. Candida albicans zum Beispiel, der Pilz, der auch bei den Versuchen mit den Mäusen verwendet wurde und auf dessen Konto die meisten Pilzinfektionen beim Menschen gehen, kann neben lästigem Befall der Schleimhäute in Mund oder Vagina bei Patienten mit geschwächter Abwehr auch Organe im Körperinnern befallen und zum Tod führen.
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