Für ihre Untersuchung verglichen Thomas Rice von der University of California in Berkeley und Motao Zhu von der University von West Virginia zunächst Daten von 57.000 Kollisionen, die sich zwischen 1996 und 2008 in den USA ereigneten. Sie begrenzten die Untersuchung anschließend auf Autos von vergleichbarer Größe, Fahrzeugtyp und Airbag-Ausstattung. Außerdem berücksichtigten sie Faktoren wie Alter oder Alkoholkonsum der Unfallopfer. Ausgewertet wurden letztlich 3.403 Unfälle, zu deren Fahrern Angaben über Gewicht, Alter und die Verwendung von Sicherheitsgurten vorlagen.
Bauchfett verzögert Auslösen der Gurte
Die Analyse der Akten der Notarztteams zeigte, dass Menschen mit starkem Übergewicht oder Fettleibige - als Grundlage für die Einordnung diente der sogenannte Body-Mass-Index - häufiger Verletzungen im Brustbereich erlitten als Normalgewichtige. Crashtests mit Leichen zeigten zudem, dass bei Passagieren mit starkem Übergewicht das Bauchfett wie eine Art Schwamm wirkt und das Auslösen der Sicherheitsgurte verzögert, schreiben die Wissenschaftler in der Studie, die in der Fachzeitschrift "Emergency Medicine Journal" veröffentlicht wurden.
Autos sind für Normalgewichtige konzipiert
Ein möglicher Grund für das erhöhte Risiko könnte sein, dass die Sicherheitsvorkehrungen von Autos für Normalgewichtige konzipiert sind, so die Forscher. Es sei daher wichtig, Autos so zu konzipieren, dass sie Übergewichtige besser schützen, empfehlen die Autoren der Studie. Sie verweisen darauf, dass in den USA mehr als 33 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen stark übergewichtig oder fettleibig sind.
Gefährdet sind aber nicht nur stark Übergewichtige: Laut der Studie haben auch Menschen mit Untergewicht bei Unfällen mit dem Auto ein erhöhtes Sterberisiko.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.