Exotischer Gasriese

Exoplanet besitzt Wolken aus Rubinen und Saphiren

Wissenschaft
18.12.2016 07:31

Mithilfe des Weltraumteleskops "Kepler" haben britische Astronomen erstmals Wolken und Stürme auf einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems direkt beobachten können. Auf einem riesigen, über 1000 Lichtjahre von der Erde entfernten Gasriese namens HAT-P-7b gibt es demnach exotische Wolken, die aus den Mineralien Perovskit und Korund (aus letzterem bilden sich Rubine und Saphire) bestehen.

Wie ein Team um David Armstrong von der University of Warwick im Fachjournal "Nature Astronomy" berichtet, entdeckt man die Wolken auf HAT-P-7b, weil sich die Reflexion der Planetenatmosphäre immer wieder veränderte. Gleichzeitig beobachteten die Forscher, dass ein besonders heller Fleck in der Atmosphäre sich bewegte.

Ferner Planet besitzt exotische Wolken
Aus den von "Kepler" zur Erde gefunkten Messdaten schließen die Wissenschaftler, dass der ferne Exoplanet ziemlich exotische Wolken besitzt, die allerdings mit jenen auf der Erde nicht vergleichbar sind. Ursache dafür sind laut Angaben der Forscher die extremen Bedingungen auf dem Gasriesen, der rund 40 Prozent größer als der Jupiter ist.

Ursache für die gewaltigen Stürme und die exotischen Wolken sind laut Angaben der Forscher die extremen Bedingungen auf dem Exoplaneten, der eng um einen Stern kreist, der rund doppelt so groß wie unsere Sonne ist. Hinzu kommt, dass HAT-P-7b seinem Zentralgestirn stets die gleiche Seite zukehrt, wodurch es auf der Tagseite des Gasriesen, auf dem eine mittlere Temperatur von knapp 2000 Grad Celsius herrscht, ständig Hunderte Grad heißer ist als auf der Nachtseite. Dieser Temperaturunterschied ist den Forschern zufolge der Motor für die heftigen Stürme auf der Oberfläche des Exoplaneten.

"Kepler" fand bereits über 3500 Planetenkandidaten
Das nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Weltraum-Observatorium "Kepler" startete im März 2009 auf die Suche nach einer "zweiten Erde". Mithilfe seiner 95-Megapixel-Kamera hat es mehr als 150.000 Sterne im Sternbild Schwan beobachtet und solcherart bereits über 3500 Planetenkandidaten um andere Sterne aufgespürt, von denen aber der Großteil noch bestätigt werden muss.

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