Bilder von "VISTA"

ESO-Astronomen entdecken neue Kugelsternhaufen

Wissenschaft
20.10.2011 15:52
Zu den 158 bislang bekannten Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße sind zwei weitere Exemplare hinzugekommen. Sie wurden auf neuen Aufnahmen des ESO-Durchmusterungsteleskops "VISTA" entdeckt. Zustätzlich wurde erstmals ein Sternhaufen weit hinter dem Zentrum der Milchstraße ausfindig gemacht, teilten die Forscher in einer Aussendung mít.

Der Kugelsternhaufen UKS 1, der den Astronomen schon vor den VISTA-Aufnahmen bekannt war, ist auf der rechten Seite der neuen Infrarotaufnahme zu sehen. Den zweiten, weitaus lichtschwächeren Kugelsternhaufen, entdeckt man allerdings erst bei genauerem Hinsehen (roter Kreis). Allerdings ist VVV CL001, wie er genannt wurde, selbst in diesem lichtstarken Bild alles andere als auffällig. Er tritt als kleine Ansammlung von Sternen in Erscheinung.

VVV CL001 ist allerdings nur die erste von VISTAs "kugeligen" Entdeckungen. Wie die Europäische Südsternwarte ESO berichtet, wurde ein zweites Objekt ausfindig gemacht, das lVVV CL002 getauft wurde. Diese kleine, lichtschwache Sternansammlung dürfte jener Kugelsternhaufen sein, der dem Zentrum der Milchstraße am nächsten liegt.

Seltene Entdeckung in der Milchstraße
Die Entdeckung eines neuen Kugelsternhaufens innerhalb der Milchstraße ist sehr selten. Das letzte Exemplar wurde 2010 entdeckt. Neben den Kugelsternhaufen wurden auf den Vista-Aufnahmen auch viele offene Sternhaufen entdeckt, die üblicherweise weniger, aber dafür jüngere Sterne enthalten als Kugelsternhaufen und wesentlich häufiger sind.

Bei einer weiteren Neuentdeckung, VVV CL003, dürfte es sich, so die Wissenschaftler, um einen offenen Sternhaufen handeln. Es ist übrigens das erste Mal, dass Astronomen einen Sternhaufen nachweisen konnten, der von der Erde aus hinter der Zentralregion unserer Milchstraße liegt – und zwar etwa 15.000 Lichtjahre.

Neue Sternhaufen sehr lichtschwach
Bedenkt man, wie lichtschwach die neu entdeckten Sternhaufen sind, dann verwundert es nicht, dass sie so lange unbemerkt geblieben sind. Bis vor wenigen Jahren war UKS 1, der die beiden Neuentdeckungen bei Weitem überstrahlt, der lichtschwächste bekannte Kugelsternhaufen in der Milchstraße. Aufgrund von Absorption und Rötung des Sternlichts durch interstellaren Staub können Objekte wie diese beiden Kugelsternhaufen nur im Infrarotlicht beobachtet werden.

Die Forscher diskutieren derzeit auch die Möglichkeit, dass VVV CL001 gravitativ an UKS 1 gebunden ist. Die beiden Kugelsternhaufen wären damit der erste Doppelkugelsternhaufen in der Milchstraße. Genauso gut können die beiden allerdings auch nur entlang derselben Sehlinie liegen und weit voneinander entfernt sein.

Bild: ESO.org

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