Schweizer Studie

Dopingmittel EPO schützt das Gehirn von Frühchen

Wissenschaft
27.08.2014 13:15
Mit dem Bluthormon Erythropoietin (kurz EPO) assoziieren die meisten wohl primär mit Doping im Leistungssport. Schweizer Forscher haben jetzt entdeckt, dass es – kurz nach der Geburt verabreicht – das Gehirn von vor der 32. Schwangerschaftswoche geborenen Frühchen schützen kann. Laut Angaben der Wissenschaftler senkt EPO das Risiko von Hirnschäden und Defiziten bei der Hirnentwicklung.

Jährlich kommen in Europa rund 400.000 Babys vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt. Häufig leiden diese Frühchen an Komplikationen wie Gehirnschäden oder unvollständiger Hirnreifung. Insbesondere die sogenannte weiße Substanz, die für die Informationsleitung im Nervensystem zuständig ist, ist oft unvollständig ausgebildet.

Forscher der Universität Genf um Russia Ha-Vinh Leuchter sowie der Universität Zürich haben für ihre Studie die Daten von insgesamt 495 zwischen 2005 und 2012 geborene Frühchen analysiert. Dabei konnten sie nachweisen, dass hoch dosierte Gaben von EPO in den ersten 42 Stunden nach der Geburt Hirnschäden vorbeugen.

Schützender Effekt auf das Gehirn
Das synthetisch hergestellte EPO ist ein Hormon, das die Bildung von roten Blutkörperchen anregt. Es wird zur Vorbeugung von Blutarmut eingesetzt - und im Sport zur Leistungssteigerung. Bei Frühchen senkt es den Bedarf für Bluttransfusionen und hat einen schützenden Effekt auf das Gehirn der Babys, berichten die Forscher. Die Entwicklung der Kinder soll nun weiter verfolgt werden, sollte sich der Nutzen von EPO bestätigen, sei dies ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von Hirnschäden bei Frühchen, so Susan Hüppi von der Universität Genf.

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