Entdeckt hat Kronberger den planetarischen Nebel im Jänner auf Aufnahmen der Digitized Sky Survey (DSS), einer photographischen Durchmusterung des gesamten Himmels, "in den drei Spektralbändern" (Blau, Rot und nahes Infrarot). Der DSS basiert auf den fotografischen Platten des Palomar Observatory Sky Survey für den Nordhimmel sowie der sogenannten SERC/ESO-Durchmusterung für den Südhimmel. Die Bilder des DSS sind über verschiedene Datenzentren im Web frei zugänglich, aber urheberrechtlich geschützt.
Bislang 3.000 planetarische Nebel bekannt
Der Nebel "Kn 61" wurde anschließend auch vom Gemini-Nord-Teleskop auf Hawaii abgelichtet. Planetarische Nebel sind "in unserer Nachbarschaft der Galaxie" nicht selten, bisher seien 3.000 bekannt und identifiziert worden, heißt es in einer Aussendung des Gemini Observatory.
"Spannend ist das Objekt deshalb, weil es im Feld des vom Satelliten 'Kepler' abgedeckten Himmelsbereiches liegt", sagte Kronberger im Interview. "Kepler", ein Weltraumteleskop der NASA, das im März 2009 gestartet wurde, soll vergleichsweise kleine Planeten (wie unsere Erde) - und damit auch potenziell bewohnbare ("habitable") extrasolare Planeten - entdecken.
Thema einer Astronomen-Tagung
Dem "Kn 61" widmen sich die Forscher nun auch bei der derzeitigen Tagung der Internationalen Astronomischen Union auf Teneriffa, an der Kronberger teilnimmt. "Es geht darum herauszufinden, unter welchen Bedingungen planetarische Nebel entstehen und welche Faktoren Einflüsse auf ihre Form haben", so der Hobby-Astronom. Der Satellit "Kepler" könne die Helligkeit von Sternen "extrem präzise" über einen langen Zeitraum vermessen. So könne man etwa auch feststellen, ob der Zentralstern des Nebels bzw. der Überrest des Sterns, der die leuchtende Gas- und Plasmahülle ausgestoßen hat, "pulsiert oder von einem nahen Begleiter umrundet wird".
Foto: Gemini Observatory/AURA
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