Turkish Stream

Putin und Erdogan besiegeln Erdgas-Deal

Wirtschaft
10.10.2016 22:02

Zwei Monate nach ihrer Aussöhnung haben der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und Kremlchef Wladimir Putin den Bau der lange geplanten Gaspipeline Turkish Stream besiegelt. Die Energieminister beider Länder unterzeichneten am Montagabend in Istanbul in Anwesenheit Erdogans und Putins am Rande des Weltenergiekongresses ein entsprechendes Regierungsabkommen. Durch die Pipeline soll russisches Erdgas durch das Schwarze Meer über die Türkei bis an die Grenze Griechenlands gebracht werden.

Mit Turkish Stream und mit der geplanten Pipeline Nord Stream will Russland die Ukraine bei der Belieferung der EU mit Gas umgehen. Der Chef des russischen Energiekonzerns Gazprom, Alexej Miller, sagte, das Abkommen sehe den Bau von zwei Röhren auf dem Grund des Schwarzen Meeres vor. Die Fertigstellung der ersten Röhre sei für 2019 geplant.

Türkei will zur "Versorgungssicherheit Europas" beitragen
Die Türkei wolle als "Erdgas- und Energiehandelszentrum" auch "einen Beitrag zur Versorgungssicherheit Europas" leisten, sagte Erdogan. Putin bekannte sich bei dem Kongress klar zu dem Projekt Turkish Stream, das während der monatelangen Krise zwischen Russland und der Türkei auf Eis gelegen war.

Differenzen gibt es weiterhin beim Bürgerkrieg in Syrien. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte nach dem Treffen, Russland und die Türkei hätten unterschiedliche Standpunkte zu Syrien. Sie hätten aber den politischen Willen zur weiteren Entwicklung eines Dialogs in dieser Frage. Russland unterstützt den syrischen Machthaber Bashar al-Assad, dessen Sturz Erdogan fordert.

Erster Besuch Putins seit Kampfjet-Abschuss
Es war Putins erster Türkei-Besuch seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe im vergangenen November. Danach legte Russland die Beziehungen zur Türkei auf Eis. Erst im Juni näherten sich beide Seiten wieder an, im August folgte ein Treffen Putins und Erdogans in St. Petersburg. Beim G20-Gipfel in China im September sprachen beide über eine vollständige Wiederaufnahme der bilateralen Beziehungen.

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