Slalom in Marburg

Zettel holt Platz zwei hinter bärenstarker Riesch

Wintersport
12.01.2009 10:45
Maria Riesch ist und bleibt unschlagbar! Nach den Erfolgen von La Molina, Semmering und Zagreb landete die großgewachsene Partenkirchnerin auch am Sonntag in Marburg auf dem obersten Treppchen des Slalom-Siegerpodests. Wie schon im ersten Durchgang präsentierte sich die 24-jährige DSV-Läuferin auch im zweiten Lauf traumwandlerisch sicher und ließ so ihrer Konkurrenz keine Chance. Damit baute die Deutsche nicht nur ihre Weltcup-Führung aus, sondern egalisierte auch den deutschen Slalom-Rekord ihrer Landsfrau Christa Zechmeister, die Anfang der 1970er-Jahre ebenfalls vier Slaloms in Folge gewonnen hatte.

Auf dem in Anbetracht der Überlegenheit Rieschs sehr guten zweiten Platz landete die zur ÖSV-Teamleaderin aufgestiegene Kathrin Zettel (+1,15 Sekunden), die sich von den Magenproblemen, die sie in den vergangenen Tagen stark behindert hatten, gut erholt zu haben scheint. Dritte wurde die Finnin Tanja Poutiainen mit einem Riesenabstand von 1,77 Sekunden.

Führung in den Weltcup-Wertungen
Die 24-jährige Riesch, die bereits nach dem ersten Durchgang einen Vorsprung von 1,29 Sekunden auf die Halbzeitzweite Zettel gehabt hatte baute damit auch die Weltcupführungen aus, im Slalom hat sie nun 160 Zähler Vorsprung auf die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, im Rennen um die Große Kristallkugel 85 auf Poutiainen. Vonn und die Schwedin Anja Pärson belegten am Sonntag ex aequo den vierten Platz, wobei sich Vonn mit Laufbestzeit noch von 18 auf 4 katapultierte.

"Es läuft wie am Schnürchen"
"Das ist eine halbe Ewigkeit", hatte ÖSV-Damencheftrainer Herbert Mandl nach dem ersten Lauf von Riesch gemeint. Im Finale legte die Rennläuferin aus Garmisch-Partenkirchen dann einen halben Sicherheitslauf hin, der aber immer noch die dritte Laufzeit bedeutete: "Da habe ich nicht mehr alles riskiert, weil ich so einen großen Vorsprung hatte", sagte die einstige Speed-Spezialistin Riesch. "Es läuft einfach wie am Schnürchen, ich habe einfach ein Mega-Selbstvertrauen im Moment. Ich fahre einfach drauf los, das Schwung-Timing passt." Auch kleine Fehler bringen Riesch nicht aus der Ruhe, so korrigierte sie im ersten Lauf eine Rücklage, ohne Speed zu verlieren.

Zettel zweimal Zweitbeste
Zweimal die zweitbeste Laufzeit brachte Zettel ins Ziel. "Der erste war solide, nicht am Limit. Der zweite war auch nicht perfekt. Aber ich bin sehr zufrieden heute, darauf kann ich aufbauen", sagte die Niederösterreicherin, die nach einer Magenerkrankung noch unter Müdigkeit und Schwäche litt, sich aber körperlich besser als noch beim Riesentorlauf am Samstag (Elfte) fühlte. Nach einiger Tüftelei scheint sie auch den richtigen Schuh gefunden zu haben, auf dem Semmering, in Zagreb und nun in Marburg waren es jeweils andere gewesen, die sie trug. "Sicher kann das auch in die Hose gehen, aber man muss was riskieren, sonst wird man nicht schneller. Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt."

Die zweifache Saisonsiegerin im Riesentorlauf wartet damit weiter auf den ersten Slalomsieg ihrer Karriere, angeklopft hätte sie aber nun bereits öfters. "Ich habe auch viel Zeit in das Slalomtraining investiert. Ich würde sagen, das war heute eine Kampfansage in Richtung WM", meinte die Niederösterreicherin selbstbewusst. "Normalerweise bin ich keine, die sich selbst Druck macht. Aber heute traue ich mich das zu sagen."

Kirchgasser nicht ganz zufrieden
Nicht ganz zufrieden war Michaela Kirchgasser mit ihrem siebenten Platz, aber wichtig ist ihr, dass sie endlich ein anständiges Resultat zu Buche stehen hat. "Ich bin froh, dass ich den ersten Lauf einmal runtergebracht und die guten Trainingsleistungen umgesetzt habe. Es ist weit besser als zuletzt und Top Ten, das passt", sagte die Salzburgerin. Die weiteren Österreicherinnen waren im Finale nicht dabei. Carmen Thalmann (41.), Anna Fenninger (45.), Elisabeth Görgl (53.) und Karin Hackl (65.) verpassten die Qualifikation für den zweiten Durchgang klar, Bernadette Schild, Katrin Triendl und Verena Höllbacher schieden gar aus.

Der Damen-Weltcup macht nun in Österreich Station, in Altenmarkt/Zauchensee steht bereits am Mittwoch das erste von drei Abfahrtstrainings auf dem Programm. Die Super-Kombination geht am Samstag (10.45 Uhr/14.00), die Abfahrt am Sonntag (11.15 Uhr) in Szene. Zettel wird über ein Antreten in der Super-Kombination nach einem weiteren ärztlichen Check entscheiden.

Endergebnis:

1.Maria RieschGER1:29,64 Minuten
2.Kathrin ZettelAUT1:30,79
3.Tanja PoutiainenFIN1:31,41
4.Lindsey VonnUSA1:31,68
.Anja PärsonSWE1:31,68
6.Frida HansdotterSWE1:31,86
7.Michaela KirchgasserAUT1:31,90
8.Sandrine AubertFRA1:32,35
9.Maria Pietilä-HolmnerSWE1:32,39
10.Sandra GiniSUI1:32,48
11.Denise KarbonITA1:32,61
12.Susanne RieschGER1:32,99
13.Sarka ZahrobskaCZE1:33,26
14.Therese BorssenSWE1:33,44
15.Ana JelusicCRO1:33,46
16.Karen PersynBEL1:33,49
17.Rabea GrandSUI1:33,51
18.Kathrin HölzlGER1:33,53
19.Anna GoodmanCAN1:33,56
20.Manuela MölggITA1:33,65
21.Marusa FerkSLO1:33,79
22.Sanni LeinonenFIN1:33,85
23.Aita CamastralSUI1:33,94
24.Fanny ChmelarGER1:34,03
25.Claire DautherivesFRA1:34,13
26.Nika FleissCRO1:34,22
27.Marianne AbderhaldenSUI1:34,24

Keine weiteren Österreicherinnen im Endklassement!

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(Bild: KMM)



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