"Silber-Brüder"

Wolfgang Linger: “Gold war außer Reichweite”

Sport
12.02.2014 19:55
Sie haben also wieder zugeschlagen, die Linger-Brüder – nach Gold in Turin 2006 und Gold in Vancouver 2010 ist es diesmal in Sotschi zwar "nur" Silber geworden, das tat der großen Freude der Brüder aber keinen Abbruch, wie Wolfgang Linger (rechts im Bild) im Interview deutlich machte.

Ihr Jubel über Silber war riesengroß, welchen Stellenwert hat diese Medaille?
Wolfgang Linger: Jede der drei Medaillen hat eine eigene Geschichte und einen eigenen Stellenwert. Die Medaille nach zwei unterdurchschnittlichen Saisonen zu holen, genau am Tag X wieder da zu sein und richtig souverän eine Medaille zu holen, das war schon geil. Und so haben wir auch gejubelt. In gewisser Weise haben wir uns auch selber Druck gemacht, weil wir gesagt haben, wir wollen die Medaille, auch wenn wir gewusst haben, wie schwierig es ist. Dementsprechend war keine Sekunde des Jubels gespielt.

War Gold außer Reichweite?
Linger: Es war nicht so, dass wir Gold von vornherein ausgeschlossen haben, aber wir haben gewusst, dass die Tobis die großen Favoriten waren, wenn man die letzten zwei Saisonen sieht. Deswegen war Gold außer Reichweite, das muss man ganz ehrlich sagen. Da haben wir nicht annähernd eine Chance gehabt, deswegen sind wir über Silber überglücklich.

Haben Sie den verhängnisvollen Lauf von Peter Penz/Georg Fischler am Start noch mitbekommen?
Linger: Man bekommt das Raunen schon mit. Wir haben gewusst, dass irgendwo ein Fahrfehler passiert sein muss. Aber wie groß er war, wussten wir nicht, das haben wir nicht mitbekommen. Wir waren schon in unserer eigenen Konzentration.

Wie fühlen Sie mit den beiden mit?
Linger: Es ist so schade. Man freut sich über die eigene Medaille, aber sie tun einem halt unglaublich leid, weil man weiß, dass es möglich gewesen wäre, gemeinsam am Stockerl zu stehen. Das wäre die Krönung einer guten Zusammenarbeit gewesen, wenn beide Erfolg gehabt hätten.

Wie ist es, jahrelang so eng mit seinem Bruder zusammenzuarbeiten?
Linger: Das ist sicher ein Vorteil, wenn man sich in- und auswendig kennt. Sicher haben wir als Kinder Streitereien und Schlägereien gehabt, aber mittlerweile kommen wir gut miteinander aus, und das ist sicher ein Vorteil. Natürlich gibt es Unstimmigkeiten und Reibungspunkte, aber es gibt eigentlich wenig Streitigkeiten. Und wenn es sie gibt, dann setzt man sich in Ruhe zusammen, weil man weiß, man muss eine Lösung finden. Und manchmal geht man sich einfach ein paar Stunden aus dem Weg.

Haben Sie sich schon entschieden, ob sie Ihre Karriere weiter fortsetzen werden?
Linger: Schauen wir einmal, ob wir noch Koreanisch lernen müssen, - jetzt bleiben wir noch beim Russischen. Unser großes Ziel war Sotschi 2014, das ist noch nicht vorbei, morgen ist noch die Teamstaffel. Natürlich werden wir uns in den nächsten Wochen und Monaten zusammensetzen und neue Ziele suchen. Oder auch nicht, beide Entscheidungen sind möglich.

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(Bild: KMM)



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