"Heimat oder Tod"

Wirbel um russischen Eishockey-Verbandsdirektor

Sport
10.02.2014 15:21
Walerij Fesjuk zog für Russlands Kampf um das ersehnte Eishockey-Gold einen argen Vergleich. Der Verbandsdirektor gab in einem Interview die aus dem Zweiten Weltkrieg stammende Devise "Heimat oder Tod" aus.

Die Eishockey-Götter sind am Montag gelandet! Mit drei Charter-Maschinen kam die heißeste, mehrere hundert Millionen Dollar schwere Fracht der Winterspiele nach Sotschi. Die Ankunft der Stars, unter ihnen unsere drei NHL-Spieler Michael Raffl, Thomas Vanek und Michael Grabner, auf dem Flughafen wurde schon zum Medienspektakel.

Sehr weiträumig war der Terminal D, der nur für die Eishockey-Helden geöffnet worden war, abgesperrt. Hundertschaften von Reportern und TV-Kamerateams umlagerten den Platz, an dem die Busse auf Sidney Crosby, Alexander Owetschkin und Co. warteten. Owetschkin winkte nur kurz den Fotografen zu und verschwand dann

Mit den Superstars war Raffl über Chicago eingeflogen, mittags kamen Vanek ("Bei fast 15 Grad und Sonnenschein sieht es hier nicht so richtig nach Winterspielen aus!") und Grabner ("Wir müssen schnell die Müdigkeit aus den Beinen bekommen!") aus New York. Sie bestreiten am Mittwoch mit dem Team, das Donnerstag zum Auftakt gegen Finnland spielt, die erste Einheit im Bolschoi-Eispalast. Danach laufen Russlands Cracks aufs Eis.

Russischer Verbandsdirektor sorgt für Aufsehen
Die "Sbornaja" (mit 16 NHL-Spielern) steht extrem unter Druck. Sie ist quasi verurteilt, das von dem Riesenreich ersehnte Gold zu gewinnen. Der Direktor des Eishockey-Verbandes, Walerij Fesjuk, zog einen unglaublichen Vergleich heran – aus dem Zweiten Weltkrieg, den die Russen den Großen Vaterländischen Krieg nennen. Fesjuk im Interview mit Sowjetskij Sport: "Unsere Devise – Heimat oder Tod!" Jene Devise, mit der die sowjetischen Soldaten von Stalin gegen Nazi-Deutschland angetrieben worden sind.

"Heimat oder Tod!" So also sollen Owetschkin und Co. ab Donnerstag in ihrem ersten Spiel gegen Slowenien kämpfen, praktisch bis zum letzten Blutstropfen. Und erstmals seit 22 Jahren Olympia-Gold gewinnen.

Wladislaw Tretjak, legendärer Keeper und dreimal Olympiasieger mit Russland, ruderte im Gespräch mit der "Krone" in Bezug auf das Fesjuk-Zitat zurück. "Das war überspitzt", so der 61-Jährige, der mit Irina Rodnina das olympische Feuer entzündet hatte. "Alle Spieler sind gesund, alle wollen Gold – ich bin sicher, es gelingt uns endlich wieder. Der Druck ist groß, aber die Fans werden uns zum Sieg peitschen!" Die nächste Show der Russen geht heute über die Bühne. Geschlossen tritt die Sbornaja zur Pressekonferenz auf. "Heimat oder Tod!"

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(Bild: KMM)



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