Bandscheibenvorfall

Viele Fragezeichen nach bitterem Reichelt-Aus

Sport
28.01.2014 17:22
Die gute Nachricht zuerst: Der operative Eingriff am Rücken des Kitzbühel-Siegers Hannes Reichelt ist ohne Komplikationen verlaufen! Der 33-Jährige durfte am Tag danach sogar bereits wieder kurz aufstehen. An einen Start bei Olympia ist freilich trotzdem nicht zu denken. Und Reichelts bitteres Aus für Sotschi lässt im österreichischen Herrenteam viele Fragen offen.

45 Minuten dauerte der Eingriff am Rücken von Reichelt. "Dabei wurde ein daumengroßes Knorpelfragment, welches sich von der Bandscheibe gelöst hatte und frei im Nervenkanal lag, entfernt", erklärt der behandelnde Arzt Dr. Michael Gabl. "Dem Patienten geht es relativ gut, die Lähmungserscheinungen im Bein haben sich gebessert. Ich weiß nicht, wie er mit so einer Verletzung auf der Streif gewinnen konnte!"

Bei gutem Heilungsverlauf kann Reichelt vielleicht schon beim Weltcupfinale im März wieder fahren - aber sicher nicht bei Olympia. Womit im österreichischen Herrenteam drei oder sogar vier Startplätze frei sind.

Abfahrt: Mit drei zweiten und einem ersten Rang hätte Reichelt natürlich einen fixen Startplatz gehabt. Und zwar als einziger Österreicher. Cheftrainer Mathias Berthold wollte noch die Abfahrt in St. Moritz abwarten, um dann weitere mögliche Fixstarter bekannt zu geben. Die besten Karten haben diesbezüglich derzeit die Kärntner Max Franz und Matthias Mayer. Alles andere ist völlig offen. Mit einem guten Rennen in St. Moritz und starken Trainingsläufen in Sotschi könnte sich sogar auch noch der für Reichelt nachnominierte Joachim Puchner einen Platz im Olympiarennen sichern.

Kombination: Auch für die war Reichelt zumindest ein Thema. Da die Ausnahmegenehmigung für einen Start von Benni Raich durch ist, obwohl ihm eigentlich die nötigen Abfahrtsergebnisse fehlen, fährt er sicher. Genau wie Romed Baumann, der vor einem Jahr in Schladming Bronze holte, und aller Voraussicht nach Mayer. Wer der vierte Mann ist, ist völlig offen. Aber keiner der übrigen Kandidaten würde auch nur ansatzweise Medaillenchancen haben.

Super-G: Mit Reichelt, Mayer, Franz, Georg Streitberger sowie Otmar Striedinger fuhren in dieser Saison fünf Läufer aufs Podest. Nach dem Reichelt-Aus bleiben vier, die aller Voraussicht nach auch das Quartett im Olympiarennen bilden werden. Was bedeutet, dass Routinier Klaus Kröll bei den Spielen 2014 maximal einmal an den Start gehen wird.

Riesentorlauf: Auch den hätte Reichelt bestreiten sollen, da mit Marcel Hirscher, Philipp Schörghofer und Raich sonst nur drei Riesentorläufer im Aufgebot stehen. Somit bleibt eigentlich nur die Variante, dass Mayer – der allerdings wahrscheinlich eine ziemlich hohe Nummer haben würde – auch in dieser Disziplin fährt und dann wahrscheinlich mit insgesamt vier Starts zum "Olympischen Marathonmann" aus Österreich wird. "Ich nehme es, wie es kommt", schmunzelt der Kärntner, "und meine Vorfreude ist jedenfalls so und so riesig."

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(Bild: KMM)



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