Platz 2 im Super-G

Shootingstar Mayer: “Ein Kindheitstraum wurde wahr”

Sport
25.01.2013 16:36
Nach zwei sechsten und einem siebenten Rang in dieser Saison hat der 22-jährige Matthias Mayer am Freitag mit Platz zwei im Weltcup-Super-G von Kitzbühel nicht nur den ersten Podestplatz seiner Karriere errungen, sondern auch bewiesen, dass er mit dem Druck vor Heimpublikum umgehen kann. 30 Fans aus seiner näheren Heimat inklusive Vater, Ex-Skirennläufer Helmut Mayer, feierten den Kärntner. Und er selbst jubelte: "Ein Kindheitstraum wurde wahr."

Sie wirken sehr entspannt. Überhaupt nicht aufgeregt?
Matthias Mayer: Warum sollte ich nicht entspannt sein? Ich habe gerade ein Ziel erreicht, auf das ich mein bisheriges Leben hingearbeitet habe: dass ich auf das Podest fahre. Das ist jetzt ein bisschen Neuland für mich, die Aufmerksamkeit, die einem geschenkt wird. Es kommt mir bisher sehr positiv vor. Ich versuche, es in Ruhe anzugehen und mir das einmal anzuschauen. Und am Samstag steht noch die Abfahrt auf dem Programm, da muss man auch fixiert bleiben.

Wie ging es Ihnen vor dem Rennen?
Mayer: Ich versuche, vor einem Rennen immer ein normales Niveau zu halten. Denn wenn ich zu nervös bin oder wenn ich zu aufgeregt bin, funktioniert es bei mir nicht so gut. Und wenn ich heute nervös bin, dann werde ich es bei der WM auch sein. Und dann wird es hier und dort nicht funktionieren.

War es im Super-G die perfekte Fahrt?
Mayer: Bei ein paar Toren im Mittelteil war der Druck nicht optimal, da habe ich auch ein bisschen Zeit verloren, aber zum Schluss runter hat es mir schon irrsinnig getaugt.

Was bedeutet Ihnen der Stockerlplatz in Kitzbühel?
Mayer: Ein Kindheitstraum hat sich da erfüllt. Als Kind sitzt du vor dem Fernseher, siehst die Rennen in Kitzbühel, siehst die Läufer gewinnen, siehst die Läufer verlieren. Und dann fahre ich hier das erste Mal auf das Podest.

Und die WM-Nominierung ist damit auch fixiert.
Mayer: Ja, da gibt es jetzt keine Diskussion mehr. Ich kann mich voll darauf vorbereiten, jetzt freue ich mich auf den WM-Super-G.

In Ihrem Gesicht spiegelte sich so etwas wie Leiden, als Aksel Lund Svindal durchs Ziel fuhr und der Einser für ihn aufleuchtete. Was haben Sie empfunden?
Mayer: Leiden auf keinen Fall, aber 13 Hundertstel findet man da herunter sicherlich überall. Aber da brauchen wir jetzt nicht herumraunzen.

Wie hört es sich an, wenn Svindal so lobende Worte über Sie findet?
Mayer: Cool. Aksel ist ein großes Vorbild. Wenn man am Podium ist und nur 13 Hundertstel hinter ihm und er sagt, er hat einen der schönsten Siege seiner Karriere gefeiert, dann stimmt dich das natürlich sehr positiv. Jetzt war ich einmal dabei, natürlich möchte ich das noch öfters erleben. Von den ganz Großen bin ich noch weit weg, aber es ist sicher ein guter Anfang, in Kitzbühel auf das Podest zu kommen.

Sie haben infolge einer reaktiven Arthritis vergangenen Frühling und Sommer von 87 auf 73 Kilogramm abgenommen und sind erst im November wieder voll ins Training eingestiegen. Haben Sie schon wieder alles aufgeholt?
Mayer: Ganz mein normales Gewicht habe ich noch nicht, aber ich bin voll zufrieden, ich glaube nicht, dass ich noch was ändern werde. Ich habe vor allem durch die Medikamente das Gewicht verloren - fünf Infusionen am Tag drei Wochen durchgehend. Das reicht. Jetzt habe ich wieder eine ganz normale Sportlerernährung."

Was trauen Sie sich in der Abfahrt zu?
Mayer: Im Training war ich voll zufrieden, aber auf ein Podium bin ich nicht aus. Aber einen Top-15-, vielleicht Top-Ten-Platz möchte ich auf jeden Fall erreichen. 120 Prozent werde ich nicht geben, denn das kann ein schlimmes Ende nehmen. Es wird sehr schlagig. Ruhig bleiben, nichts riskieren, aber hart pushen.

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(Bild: KMM)



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